Beim 68. Internationalen Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) als Kooperationspartner auch in diesem Jahr zwei Preise gestiftet: Die „Goldene Taube Langfilm“ im „Internationalen Wettbewerb Dokumentarfilm“ sowie der MDR-Preis „Bester Osteuropäischer Film“ wurden am 1. November 2025 in Leipzig verliehen.
Die vom MDR jährlich seit 2013 gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte „Goldene Taube Langfilm“ in der Kategorie „Internationaler Wettbewerb Dokumentarfilm“ geht in diesem Jahr an „Peacemaker“ von Regisseur Ivan Ramljak (Kroatien 2025).
Der Film blickt auf die Anfänge des serbisch-kroatischen Krieges zu Beginn der 90er Jahre zurück. Polizeichef Josip Reihl-Kir bemühte sich entschlossen um Vermittlung zwischen den Konfliktparteien. Am 1. Juli 1991 wird er auf offener Straße auf dem Weg zu einer Friedensverhandlung ermordet. „Peacemaker“ analysiert die Umstände, die dazu geführt haben, dass eine Atmosphäre der Angst entstehen und der offene Terror zum Alltag werden konnte. Dabei versucht der Film nicht ungeklärte Details des Mordes aufzuklären, sondern setzt Reihl-Kir ein Denkmal – als eine der letzten Instanzen, die sich für Frieden einsetzten. Das zum Teil noch nie ausgestrahlte Material aus dem kroatischen Fernseharchiv vom Beginn der 1990er Jahre und aktuelle Aussagen von fünf sorgfältig ausgewählten Zeitzeuginnen und -zeugen, eröffnet neue Perspektiven auf die Anfänge des Krieges in Slawonien.
„Ein spezifisches Ereignis in einer ganz bestimmten Region wird hier zu einem Film von universeller Bedeutung“, hieß es in der Jurybegründung.
MDR-Preis „Bester Osteuropäischer Film“
Zudem verleiht der MDR seit 1995 im Rahmen des DOK-Festivals den mit 3.000 Euro dotierten Preis für den „Besten Osteuropäischen Film“. Dieser geht in diesem Jahr an „Welded Together“ von Anastasiya Miroshnichenko (Frankreich, Niederlande, Belgien 2025).
Der Film handelt von Katya. Die 22-Jährige lebt seit Kurzem bei ihrer Mutter. Die Mutter trinkt und hat gerade ein Baby bekommen: Amina. Als Kind verlassen, wuchs Katya ohne ihre Mutter auf, da diese das Sorgerecht aufgrund ihrer Alkoholsucht verloren hatte. Immer wieder übernimmt Katya die Betreuung der kleinen Schwester, während die Mutter unauffindbar ist. Die Rückkehr erfolgt unter Schuldbekenntnissen und mit dem Gelöbnis auf Besserung. Ihre Freundin Tanja, mit der sie eine ähnliche Biografie verbindet, gibt ihr Halt. Anerkennung erfährt Katya in ihrem Beruf als Schweißerin, für den sie eine besondere Begabung hat.
Anastasiya Miroshnichenko porträtiert in „Welded Together“ eine junge Frau, die lange an der Vorstellung einer zusammenfügbaren Familie festhält, obwohl vieles dagegenspricht. Indes übernimmt das Sozialamt die Verantwortung für Katyas und Aminas Schutz. Die Behörde wird zur ambivalenten Anlaufstelle inmitten dieses so dunklen wie schicksalsträchtigen Winters…
Jury-Vorsitzende und MDR-Filmpreis-Gewinnerin 2024 Marie-Magdalena Kochová begründet die Entscheidung der Jury wie folgt: „‚Welded Together‘ erzählt die Geschichte von Katya, einer jungen Schweißerin in Belarus. Mit großem Gespür und außergewöhnlicher Nähe begleitet der Film Katya bei ihrem Versuch, ihre Familie wieder zusammenzuführen. ‚Welded Together´ überzeugt durch seine leise Erzählweise. Mit großer Empathie entfaltet der Film eine universelle Geschichte von Stärke, Fürsorge und Verantwortung. Er verzichtet auf Dramatik und gewinnt gerade dadurch an emotionaler Kraft. Was als intime Beobachtung beginnt, wird zu einem bewegenden Zeugnis menschlichen Zusammenhalts und gesellschaftlicher Verbundenheit. Ein Beispiel für das, was dokumentarisches Erzählen im besten Sinne leisten kann.“
MDR engagiert sich für den Dokumentarfilm
Der MDR hat sich auch in diesem Jahr als Kooperationspartner für den Dokumentarfilm stark gemacht und in großem Maße bei DOK Leipzig engagiert.
So veranstaltete der MDR einen MDR-Tag unter anderem mit dem „ARD TopDocs – Wettbewerb“ sowie einem „Special Screening“ im Leipziger Hauptbahnhof. Der MDR brachte zudem mit der Dokfilmnacht „DOK around the clock“ und der Kurzfilmnacht (https://www.mdr.de/tv/programm/mdr-kurzfilmnacht-dok-leipzig-100.html) preisgekrönte Filme, bewegende Geschichten und starke Perspektiven zu den Zuschauerinnen und Zuschauern. Der MDR begleitete zudem das Festival im Radio, Fernsehen und im Netz und berichtete für die gesamte ARD von DOK Leipzig.
Weitere Informationen können Sie gerne hier nachlesen:
DOK Leipzig 2025: MDR erneut Kooperationspartner der DOK Leipzig und Veranstalter des ARD TopDocs-Wettbewerbs (https://www.mdr.de/presse/dok-leipzig-zwanzigfuenfundzwanzig-100.html)
„Milliardengeschäft Periode“ von supa stories gewinnt den 14. „ARD TopDocs – Wettbewerb“ | Presseportal (https://www.presseportal.de/pm/29876/6147843)
„DOK around the clock“: MDR feiert den Dokumentarfilm | Presseportal (https://www.presseportal.de/pm/7880/6143940?utm_source=directmail&utm_medium=email&utm_campaign=push)
Junge Stimmen, starke Geschichten: Kurzfilmnacht im MDR | MDR.DE (https://www.mdr.de/presse/junge-stimmen-starke-geschichten-kurzfilmnacht-100.html)
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