Glaubwürdigkeit und Reputation stellen in diesem Jahr für
Kommunikationsprofis und Journalisten die größten Herausforderungen
dar. Außerdem stehen mobile Kommunikation, Content Marketing und
Social Media im Mittelpunkt. Für Journalisten ist auch das
Erwirtschaften von mehr Digitalerlösen eine der wichtigsten Aufgaben.
Das ergab der Social Media Trendmonitor der dpa-Tochter news aktuell
und Faktenkontor. Gut 1.000 Beschäftigte aus Pressestellen,
PR-Agenturen und Redaktionen haben sich an der Umfrage beteiligt.
Für gut ein Drittel aller Kommunikationsprofis in Unternehmen und
Agenturen stellen Glaubwürdigkeit und Reputation derzeit die größte
Herausforderung dar (je 37 Prozent). Noch stärker steht das Thema bei
den Journalisten im Vordergrund. Fast zwei Drittel (63 Prozent) von
ihnen sehen im Thema Glaubwürdigkeit die größte Herausforderung für
2014. Auf Platz zwei liegen mobile Kommunikation (Unternehmen: 34
Prozent, Journalisten: 52 Prozent) und Content Marketing
(PR-Agenturen: 36 Prozent). Den dritten Platz nimmt bei Unternehmen
das Dauerbrenner-Thema Social Media ein (31 Prozent). Bei den
Medienschaffenden liegt der Fokus naturgemäß auf einem anderen
Bereich. Bei ihnen nimmt das Erwirtschaften von höheren
Digitalerlösen Platz drei ein (40 Prozent).
Mehr als die Hälfte aller PR-Profis und Journalisten halten ihre
Social Media Aktivitäten für erfolgreich
Das Vertrauen in die Wirkung von Social Media ist bei PR-Profis
und Journalisten gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der
Befragten, die sagen, dass ihre Arbeit durch Social Media
erfolgreicher geworden ist, um rund zehn Prozentpunkte angewachsen.
So stimmten dieser Aussage 53 Prozent der Beschäftigen in
Pressestellen (2013: 46 Prozent) zu. Bei den Mitarbeitern von
PR-Agenturen sind es 58 Prozent (2013: 44 Prozent), bei den
Journalisten 56 Prozent (2013: 46 Prozent). Trotzdem gibt es aber
auch Skepsis: Jeder fünfte Journalist sagt, dass sich seine
Erwartungen an Social Media kaum oder gar nicht erfüllt haben.
Die Gründe für Unzufriedenheit mit Social Media sind vielfältig.
Hauptgrund unter den Skeptikern ist die Aussage, dass soziale
Netzwerke zwar viel Aufwand erfordern aber nur wenig Ertrag liefern
(Journalisten und PR-Agenturen je 51 Prozent). Anders sieht es in den
Unternehmen aus. Hier wird vor allem die mangelnde Interaktion mit
Fans und Followern als Grund für die Skepsis genannt (52 Prozent).
Als wesentliche Ziele der Arbeit mit Social Media werden von den
PR-Profis Imagepflege, Kundenbindung und mehr Bekanntheit genannt.
Journalisten erhoffen sich durch Facebook & Co. mehr Leserbindung und
zusätzlichen Traffic auf ihren Portalen.
Zwei Drittel der PR-Profis glauben an positive Effekte von Blogs auf
Image und Marke
Knapp zwei Drittel der Beschäftigten in Pressestellen und
PR-Agenturen sind der Meinung, dass ein Unternehmensblog Image und
Marke positiv beeinflusst (Pressestellen: 63 Prozent / PR-Agenturen:
64 Prozent). Jeweils ein Viertel von ihnen ist sogar überzeugt, das
Blogs von Unternehmen in diesem Jahr ein Revival erleben werden. Etwa
vier von zehn Befragten sind überzeugt, dass Blogs von Firmen auch
intern unter den Beschäftigen eine große Wirkung entfalten
(Pressestellen: 38 Prozent, PR-Agenturen 42 Prozent).
Aber es gibt auch deutliche Skepsis. So sind knapp ein Drittel der
Pressestellen (32 Prozent) und knapp ein Viertel der PR-Agenturen (24
Prozent) der Meinung, dass Unternehmensblogs „eh von keinem Menschen
gelesen werden“. Bei den Journalisten halten sich Befürworter und
Skeptiker in etwa die Waage. So sagen mehr als die Hälfte, dass Blogs
für Journalisten wenig Relevanz haben (54 Prozent) und fast jeder
zweite Medienmacher sagt von sich, dass er grundsätzlich diese
Publikationsform nicht lese (46 Prozent). Andererseits meint knapp
ein Drittel der Journalisten (30 Prozent), dass Unternehmensblogs
wertvolle Informationen für die redaktionelle Arbeit enthalten. Und
jeder zweite (46 Prozent) ist der Meinung, dass ein Blog sich auf
Image und Marke positiv auswirkt.
Content Marketing nimmt bei mehr als drei Viertel der Unternehmen und
PR-Agenturen einen hohen Stellenwert im Kommunikationsmix ein
Content Marketing ist voll in Unternehmen und PR-Agenturen
angekommen. Mehr als 80 Prozent der Kommunikationsfachleute aus
Unternehmen meinen, dass der Stellenwert von Content Marketing in
ihrem Kommunikationsmix „sehr hoch“ oder „eher hoch“ ist (20 Prozent
/ 61 Prozent). Bei den PR-Agenturen sieht es ähnlich aus. Hier geben
gut ein Viertel „sehr hoch“ an (26 Prozent) und gut die Hälfte „eher
hoch“ (57 Prozent).
Mehr als zwei Drittel der Befragten aus Pressestellen geben an,
dass ihr Unternehmen bereits journalistisch geprägte Inhalte
produziert, um ein eigenes mediales Umfeld zu schaffen (69 Prozent).
Und mehr als jeder zweite ist sogar der Meinung, dass Kommunikatoren
grundsätzlich in der Lage sind, mediale Formate zu erschaffen, die in
Konkurrenz zu den klassischen Medien agieren (57 Prozent). Bei den
PR-Agenturen denken das sogar knapp zwei Drittel aller Befragten (62
Prozent).
Die Journalisten sehen diese Entwicklung naturgemäß anders. Nur
ein gutes Drittel der Medienmacher kann sich grundsätzlich
vorstellen, dass die Publikationen von Unternehmen ihnen Konkurrenz
machen könnten (34 Prozent).
Jeder zweite Journalist bezeichnet sein Smartphone als persönliche
Nachrichtenzentrale
Journalisten setzen ihre Smartphones hauptsächlich für die direkte
Kommunikation wie telefonieren oder SMS ein (59 Prozent). Jeder
zweite aber sieht in seinem iPhone oder Samsung bereits eine
persönliche Nachrichtenzentrale (49 Prozent). An dritter Stelle steht
die Social Media Kommunikation (37 Prozent). Jeder zehnte Journalist
besitzt kein Smartphone (11 Prozent).
Weitere Ergebnisse
– Jede fünfte Pressestelle hat keine ausgereifte Social Media
Strategie und plant auch keine aufzusetzen (21 Prozent)
– Jeder vierte Beschäftigte in einer Pressestelle gibt an, dass sein
Unternehmen einen oder mehrere hauptberufliche Social Media Manager
angestellt hat (27 Prozent). Der Wunsch nach klarer
Aufgabenverteilung scheint jedoch unter den Beschäftigen größer zu
sein, als es derzeit in der Realität abgebildet wird. Zwei Drittel
von ihnen fordern, dass es einen Hauptverantwortlichen für Social
Media geben sollte (65 Prozent).
– Ein Viertel der Unternehmen hält sich bei Krisen im Social Web für
sehr gut vorbereitet (26 Prozent). Jedes fünfte gibt aber zu,
schlecht vorbereitet zu sein (20 Prozent). Man habe sich dort über
Krisenkommunikation in Social Media noch keine Gedanken gemacht. Neun
von zehn Unternehmen geben an, dass sie im Krisenfall auf externe
Beratung verzichten und alles in Eigenregie regeln wollen (86
Prozent).
– Am meisten Bedeutung hinzugewonnen für Beschäftigte von
Pressestellen hat YouTube (49 Prozent). Auf Platz zwei der Gewinner
steht Twitter (40 Prozent). Auch Facebook legt noch immer zu. Für 39
Prozent hat das Soziale Netzwerk an beruflicher Bedeutung gewonnen.
– Blick in die Zukunft: Immerhin knapp jeder fünfte Journalist ist
der Meinung, dass Googles Datenbrille die Medienangebote der Zukunft
„sehr stark“ (vier Prozent) oder „stark“ (17 Prozent) beeinflussen
wird.
Über den Social Media Trendmonitor
Initiatoren.
news aktuell und Faktenkontor
Untersuchungsdesign:
Internetbefragung
Zielgruppe:
Fach- und Führungskräfte aus der Kommunikationsbranche sowie
Journalisten
Befragungszeitraum:
Die Daten sind vom 7. März bis zum 15. April 2014 erhoben worden.
Teilnehmer:
1.019 Fach- und Führungskräfte aus PR-Agenturen und Pressestellen
verschiedener Unternehmen sowie Journalisten. Die Ergebnisse sind auf
ganze Zahlen gerundet.
Pressekontakt:
news aktuell GmbH
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 – 32843
Fax: 040/4113 – 32855
petersen@newsaktuell.de
http://twitter.com/jenspetersen
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