Das ARD-Branchentreffen für die Dokumentarfilmer
während der „Berlinale“ hat inzwischen Tradition. Kontaktpflege,
Standortbestimmung und Ausblick – die ARD sucht den Dialog mit den
Machern und stellt ihre Doku-Highlights des Jahres vor.
Mehr als 200 Branchenkenner aus der Dokumentarszene, aus Politik
und Medien haben sich am heutigen Mittwoch, 11. Februar, zum
inzwischen dritten „Top of the docs“-Empfang im historischen
Meistersaal am Potsdamer Platz eingefunden. Durch den Abend führte
Jörg Thadeusz.
Unter den Gästen war auch die Staatsministerin für Kultur und
Medien, Prof. Monika Grütters, die mit ihrem Besuch die besondere
Bedeutung und Verantwortung der ARD für das dokumentarische Genre
unterstrich. In Ihrer Ansprache betonte sie: „Kein anderer Sender
toppt die 143 Sendeminuten, die Das Erste pro Tag durchschnittlich
Dokumentationen und Reportagen widmet. Auf der diesjährigen Berlinale
laufen 19 Dokumentarfilme, die in ARD-Koproduktionen entstanden sind,
verteilt über alle Sektionen. Das ist großartig, denn der
Dokumentarfilm ist ein filmisches Genre, das intensive Recherche,
Erzählkunst, Perspektivenwechsel, differenzierte Betrachtung und
atmosphärisch starke Bilder vereint und immer wieder wichtige
gesellschaftliche Debatten anstößt.“
Der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor hob den
besonderen Stellenwert der Dokumentationen in allen Programmen des
öffentlich-rechtlichen Senderverbunds hervor: „Dokumentationen
zeigen, was ist. Sie lenken den Blick auf Berührendes und
Interessantes, informieren und stoßen Diskussionen an. Jeden Tag
zeigt die ARD im Ersten und den Dritten mehr als sechs Stunden neue
Dokumentationen – das ist ein Beleg dafür, wie wichtig uns dieses
Genre ist. Auch in der Zukunft wird das so bleiben!“
Allein im Ersten wurden im vergangenen Jahr 867 neuproduzierte
Dokumentationen und Reportagen ausgestrahlt, das sind mehr als zwei
Sendungen pro Tag. 2015 wird die Zahl ähnlich hoch liegen. Die
dokumentarischen Stücke in den Reihen „Die Story im Ersten“ und
„Geschichte im Ersten“ verzeichnen dabei einen stetigen Zuwachs in
der Publikumsgunst. Programmdirektor Volker Herres sieht aber vor
allem in den Themenabenden, die einen Spielfilm mit einer
Dokumentation eng verzahnen, eine besondere Chance, ein
Millionenpublikum für das dokumentarische Genre im ARD-Hauptprogramm
zu begeistern: „Solche Eventprogrammierungen zu gesellschaftlich
relevanten, anspruchsvollen und auch schwierigen Themen schaffen für
Dokumentationen eine Aufmerksamkeit, die sie sonst nur schwerlich
erzielen würden.“
Auf der Bühne des Meistersaals wurden am Abend vier ausgewählte
Doku-Projekte ausführlich vorgestellt: Reinhold Beckmann präsentierte
sein neues Format „#Beckmann“, das am 23. Februar im Ersten startet
und Elemente aus Reportage, Dokumentation, Magazin und Gespräch zu
einer neuen Form zusammenbindet. Das dokufiktionale Genre vertraten
Mala Emde und Götz Schubert, die Hauptdarsteller von „Meine Tochter
Anne Frank“, gemeinsam mit dem Produzenten Walid Nakschbandi sowie
den Autoren Hannah und Raymond Ley, der auch Regie führte. Anke
Engelke stellte ihre neue Dokumentation „optimize me!“ vor, eine
Reise durch Licht- und Schattenareale im Reich der Selbstoptimierung.
Sven Plöger gab erste Einblicke in seinen Dokumentarfilm „Wo unser
Wetter entsteht“, eine bildstarke Roadshow, die den Ursachen von
Wetterphänomenen nachspürt.
Am Ende der Veranstaltung wurde der Gewinner des diesjährigen
ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerbs mit dem Titel „@ Deutschland digital“
bekanntgegeben, den eine Jury aus einer Vielzahl von Einsendungen
ausgewählt hat. Sieger ist das Projekt „wir hacken Deutschland“ (AT):
Ist es möglich, sich in die Steuerung deutscher Kraftwerksbetreiber,
Wasserversorger oder anderer Infrastrukturen einzuhacken? – Die
Produzenten und das Autorenteam werden in einer Dokumentation
beweisen, dass die IT-Sicherheit in Deutschland im Bereich der
öffentlichen Versorgung ein hohes Gefahrenpotenzial birgt.
Pressekontakt:
Silvia Maric
Leiterin Presse und Information Das Erste
Tel.: 089/5900-42896
E-Mail: silvia.maric@DasErste.de
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