Das Erste: „Menschen bei Maischberger“ am Dienstag, 6. März 2012, um 22.45 Uhr im Ersten

Das Thema:

„Ehrensold für Wulff, Millionen für Chefs: Und was kriegt der
Rest?“

Gäste:
Gregor Gysi, Die Linke (Fraktionsvorsitzender)
Patrick Döring, FDP (Generalsekretär)
Uwe Hück (Porsche-Betriebsratschef)
Michael Rogowski (Ex-BDI-Chef)
Jennifer Cook (Köchin)
Kai-Uwe Dalichow (Friseur-Innung Berlin)

Gregor Gysi
„Seit Jahren steigt die Zahl der Beschäftigen, die nicht vom Lohn
ihrer Arbeit leben können. Stundenlöhne unterhalb von fünf Euro sind
keine Seltenheit“, sagt der Fraktionschef der Linken im Bundestag.
Immer mehr Menschen verdienten so wenig, dass sie auf
Sozialleistungen angewiesen seien. „Das ist ein Zustand, der einer
reichen Gesellschaft unwürdig ist.“ Deshalb fordere die Linke die
Einführung eines flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohns von zehn
Euro pro Stunde.

Patrick Döring
Der neue FDP-Generalsekretär ruft die Gewerkschaften zum Maßhalten
auf: „Wir dürfen das zarte Pflänzchen Wachstum nicht wieder
gefährden.“ Der ehemalige Versicherungsmanager warnt vor einem
gesetzlichen Mindestlohn und wendet sich damit gegen Pläne des
Koalitionspartners CDU/CDU. Auf diese Weise würden Arbeitsplätze im
Niedriglohnsektor wegfallen oder ins Ausland verlagert werden.

Uwe Hück
Gerade hat er einen Jahresbonus von 7.600 EUR für alle Mitarbeiter
durchgeboxt – von der Küchenfrau bis zum Ingenieur. Jetzt will der
Porsche-Betriebsratschef mit der IG Metall die Trendwende bei den
Löhnen für alle deutschen Arbeitnehmer einleiten. 6,5% mehr Lohn hält
der Lackierer und ehemalige Europameister im Thaiboxen für
vernünftig. „Jetzt müssen die Arbeiter auch endlich etwas vom
Aufschwung abbekommen.“

Michael Rogowski
„Wir müssen uns von der Illusion verabschieden, dass Arbeit immer das
Leben finanzieren kann“, glaubt der ehemalige BDI-Chef und fordert
einen wachsenden Niedriglohnsektor sowie weniger Kündigungsschutz.
Einen gesetzlichen Mindestlohn lehnt Michael Rogowski ab. Werde eine
solche Entscheidung getroffen – davon ist der Ex-Industriemanager
überzeugt – würden zahlreiche Jobs vernichtet.

Jennifer Cook
Die 22-jährige Berlinerin merkt nichts vom angeblichen
Wirtschafts-Boom: Trotz Abitur und abgeschlossener Berufsausbildung
verdient sie als Restaurantköchin nur 3,50 EUR in der Stunde. „Wäre
ich arbeitslos, würde ich genau so viel Geld in der Tasche haben“,
sagt die Geringverdienerin. „Das ist deprimierend.“

Kai-Uwe Dalichow
Ein Einkommen von gerade mal 1.200 EUR im Monat für Friseurmeister?
Kai-Uwe Dalichow verteidigt diese Gehälter in seiner Branche: „Der
Markt gibt in vielen Bereichen nicht mehr her. An der Theke
entscheidet der Kunde, egal ob bei Wurst oder Haaren, über den
Preis.“ Vom Mindestlohn hält der Friseurmeister mit eigenem Betrieb
nichts. „Viele Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze würden dadurch
verloren gehen.“ Sein Vorschlag: „Mehr Trinkgeld statt Mindestlohn.“

„Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.

Redaktion: Klaus Michael Heinz

Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de
Barbara Feiereis, WDR Presse und Information,
Tel.: 0221/220 7122, E-Mail: barbara.feiereis@wdr.de

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