Whistleblower – Skandale aufdecken, Missstände
anprangern Ob Hygienemängel bei Fastfood-Ketten, katastrophale
Pflegebedingungen in Altenheimen oder Massenüberwachung durch
Geheimdienste – ohne Whistleblower blieben viele Missstände in
Unternehmen und politische Skandale unentdeckt. Doch Menschen, die
sich trauen, ihre internen Kenntnisse publik zu machen, riskieren
ihre Existenz. Zwar hatte die vorige Bundesregierung 2010 neue
Gesetzesregeln zum Schutz von Whistleblowern angekündigt, aber immer
noch sind sie weitgehend auf sich allein gestellt. Es drohen
Anfeindungen, Gerichtsprozesse und der Verlust des Arbeitsplatzes.
Wann rechtfertigt das öffentliche Interesse einen Geheimnisverrat?
Wie transparent müssen Staat und Wirtschaft im Informationszeitalter
sein? Und wer schützt Whistleblower vor Ausgrenzung und
Strafverfolgung?
Darüber diskutieren bei „Beckmann“:
Glenn Greenwald (US-Journalist, der mit Edward Snowden den
NSA-Skandal aufdeckte)
Er war der erste, der Edward Snowdens NSA-Enthüllungen öffentlich
machte und ist bis heute einer der engsten Vertrauten des früheren
Geheimdienstmitarbeiters. Nach seinen Veröffentlichungen über die
globale Massenüberwachung wurde Investigativ-Reporter Glenn Greenwald
selbst zum Ziel von Angriffen und Verleumdungen.
Günter Wallraff (Enthüllungsreporter)
Seit Jahrzehnten ist er Deutschlands bekanntester
Undercover-Journalist. Als „Ali“ in „Ganz unten“ und mit seinen
Enthüllungen über die BILD-Zeitung sorgte Günter Wallraff immer
wieder für Diskussionen. Jetzt erregt er erneut Aufsehen mit einer
TV-Reportage über die Arbeits- und Hygienebedingungen in einigen
Burger-King-Filialen.
Brigitte Heinisch (Altenpflegerin, die 2007 den „Internationalen
Whistleblower-Preis“ erhielt)
Als sie öffentlich die unzureichende Pflege Hilfebedürftiger in einem
Berliner Altenheim anprangerte, wurde Brigitte Heinisch fristlos
entlassen. Während deutsche Arbeitsgerichte das Urteil bestätigten,
sah der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die
Meinungsfreiheit und das öffentliche Interesse an Information nicht
ausreichend berücksichtigt.
Dr. Hanna Ziegert (forensische Psychiaterin)
Bei einigen Vertretern der bayerischen Justiz gilt Hanna Ziegert als
„Nestbeschmutzerin“. Andere teilen ihre Kritik an der aus ihrer Sicht
zu engen Zusammenarbeit von Gutachtern und Gerichten im Fall Mollath,
die sie im August 2013 bei „Beckmann“ äußerte. Obwohl die
Psychiaterin Aufträge entzogen bekam, bleibt sie bei ihrer Haltung.
Gerhart Baum (Ex-Bundesinnenminister, FDP)
Er zählt zu den schärfsten Kritikern der Datensammelwut von
Geheimdiensten. Der Rechtsanwalt und frühere Bundesinnenminister
Gerhart Baum fordert mehr Schutz für Whistleblower.
Redaktion: Franziska Kischkat
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