Christopher Hein, der Direktor des italienischen Flüchtlingsrates, kritisiert scharf die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt am Morgen) sagte er: „Wir haben ein sehr unglückliches Bild Europas in Bezug auf eine gemeinsame, politische und strukturelle Antwort auf die Flüchtlinge und auf das Asylrecht. Wir haben ein sogenanntes europäisches Asylrecht, aber wir sehen das funktioniert überhaupt nicht.“
Der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission, eine verbindliche Quote für die Verteilung von Flüchtlingen einzuführen, hätte zumindest den südlichen Ländern weiter geholfen, so Christopher Hein: „Es hätte Italien und Griechenland in beschränktem Maße geholfen, damit ein Teil der ankommenden Asylbewerber dann auf normale Weise in andere EU-Staaten weiter reisen können. Aber immerhin es wäre eine Geste einer gemeinsamen europäischen Verantwortlichkeit.“ Gegen den Vorschlag hatte es massiven Widerstand gegeben, so dass heute und morgen in Brüssel nur noch über eine freiwillige Quote gesprochen wird. Davon hält der Vorsitzende des italienischen Flüchtlingsrates gar nichts: „Das was heute und morgen auf dem Tisch des europäischen Rates liegt als Vorschlag, hat nichts mehr mit dem zu tun, das wirklich eine obligatorische Verteilung von einer bestimmten Zahl von Asylbewerbern erfolgen soll.“
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