Der Umweltminister von Schleswig-Holstein, Robert
Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), macht im Hinblick auf die
beschädigten Fässern im AKW Brunsbüttel Druck. Von einer Kommission
will er aufarbeiten lassen, warum der Zustand der Atommüllfässer in
Brunsbüttel 30 Jahre lang nicht kontrolliert wurde. Habeck sagte am
Dienstag, 9. Dezember, der Nachrichtensendung „NDR aktuell“ im NDR
Fernsehen: „Ich weiß nicht, ob es jemand gewusst hat oder ob es
einfach schlichtweg vergessen wurde. Das versuchen wir aufzuarbeiten
in einer Kommission, die auch die Geschichte des Vergessens oder der
Nicht-Information der Öffentlichkeit ans Licht befördern soll.“
Am Montag (8. Dezember) hatte der Betreiber des stillgelegten
Atomkraftwerkes, Vattenfall, mitgeteilt, dass jedes vierte Fass mit
schwach- und mittelradioaktivem Abfall starke Schäden aufweise.
Vattenfall und die Atomaufsicht hatten nach ersten Bildern vor
einigen Jahren einräumen müssen, dass die 670 Fässer in den
Betonkavernen in Brunsbüttel über drei Jahrzehnte nicht kontrolliert
worden waren. Sie sollen jetzt geborgen werden.
Habeck sagte: „Die Fässer drohen auseinanderzufallen.“ Einige
Fässer seien ineinander verkeilt und teilweise ausgelaufen. „Es wird
auf jeden Fall so sein, dass die Fässer nicht von oben angehoben
werden können.“ Vattenfall habe das Konzept zur Bergung der Fässer
immer wieder nachbessern müssen. „Das Konzept befindet sich gerade in
der Prüfung“, so Habeck. „Der Befund ist unfassbar, dass man dieses
Problem über die letzten 30 Jahre nicht angegangen hat.“
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralf Pleßmann
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