ARD radiofeature: „Kinder am Ende des Lebens – Ein Featureüber Palliativmedizin und Sterbehilfe“

Leben und Leiden oder der Tod auf Verlangen: In
Belgien erlaubt ein Gesetz seit vergangenem Jahr aktive Sterbehilfe
auch bei unheilbar kranken Kindern und Jugendlichen. Ein Vorbild für
Deutschland, wo Sterbehilfe noch ein Tabu-Thema ist? Was macht ein
Leben überhaupt aus? Welches Leiden ist unerträglich? Wäre der Tod
etwa für schwerstbehinderte Kinder nicht die humanere Lösung? Karla
Krause geht diesen Fragen nach im neuen ARD radiofeature „Kinder am
Ende des Lebens – Ein Feature über Palliativmedizin und Sterbehilfe“.
Sie spricht mit Ärzten aus beiden Ländern und besucht Kinder und
deren Eltern in einem Berliner Kinderhospiz und zu Hause. Zu hören
ist das neue ARD radiofeature ab Mittwoch, 25. März 2015, in sieben
Wort- und Kulturwellen der ARD und im Internet unter
www.radiofeature.ard.de.

Leiden verringern, aber nicht Leben beenden, lautet der deutsche
Grundsatz. In Belgien oder den Niederlanden fragt man sich
allerdings, ob Lebensqualität und Selbstbestimmtheit schon dann
erreicht sind, wenn der Mensch keine Schmerzen erleiden muss.
Professor Bernard Dan ist Leiter der Kinderneurologie eines großen
Brüsseler Krankenhauses und hat an der Diskussion des belgischen
Gesetzes teilgenommen – und er befürwortet es: „In den vergangenen
Jahrzehnten hat sich in der Medizin ein starker Wandel vollzogen: Die
Stimme des Patienten wird immer wichtiger. Und wenn wir es mit
Kindern zu tun haben, dann müssen wir ihnen auch Gehör schenken. Die
Frage: Selbstbestimmung des Patienten oder Paternalismus des Arztes
stellt sich bei Kindern genauso.“

In Deutschland haben Menschen seit 2007 gesetzlichen Anspruch auf
palliative Begleitung, um Leiden zu lindern und das Leben zu
erleichtern – und nicht zu beenden. Von einer flächendeckenden
palliativen Versorgung für Kinder kann jedoch keine Rede sein.
Palliativ-Ärztin Dr. Kerstin Lieber berät Eltern und Kinder im Hospiz
und zu Hause in den Familien. Die Entscheidung, ob zum Beispiel
lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt werden, treffen die Eltern.
„Wir sind ja letztendlich in der Palliativmedizin dazu da, zu
begleiten, nicht zu werten, und viele können sich auch relativ gut
entscheiden.“

Im Kinderhospiz spricht Karla Krause auch mit Osagie. Er leidet an
einer unheilbaren Erbkrankheit. Osagie liebt das Leben. Selbst wenn
er wie in Belgien das Recht auf Sterbehilfe hätte, würde er sich
gegen diesen Schritt entscheiden: „Ich will lieber das Leben haben,
anstatt nichts zu haben. Ich würde das nie so machen, ich würde mich
immer entscheiden zu leben.“

Sendetermine:

SWR 2 Mittwoch, 25. März 2015, 22:05 Uhr
BR 2 Samstag, 28 März 2015, 13:05 Uhr
SR 2 Samstag, 28. März 2015, 17:05 Uhr
Nordwestradio (RB) Sonntag, 29. März 2015, 16:05 Uhr
NDR info Sonntag, 29. März 2015, 11:05 Uhr
WDR 5 Sonntag, 29. März 2015, 11:05 Uhr
hr2-kultur Sonntag, 29. Januar 2015, 18:05 Uhr

Redaktion: Dorothee Meyer-Kahrweg (HR)

Eine Produktion des Hessischen Rundfunks für das ARD radiofeature
2015

Fotos finden Sie unter www.ard-foto.de

Pressekontakt:
Westdeutscher Rundfunk Köln
Uwe-Jens Lindner
Presse und Information
Telefon: 0221 220 7123
uwe-jens.lindner@wdr.de

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