Glaubt man Medienberichten, dann ist es kaum möglich,
in der umkämpften afghanischen Provinz Kunduz einen Film ohne
militärische Begleitung zu drehen. Regisseur Martin Gerner, der seit
vielen Jahren als Journalist und freier ARD-Autor in Afghanistan
arbeitet, ist genau dies gelungen.
In „Generation Kunduz“ geht er jenseits der Schützengräben auf die
Suche nach dem Kriegsalltag. Er zeichnet dabei das Porträt von fünf
außergewöhnlichen jungen Afghanen und zeigt, anders als viele der
bekannten Filme zum Thema, unausgesprochene Wahrheiten einer
Zivilbevölkerung zwischen Internationaler Schutztruppe ISAF und
Taliban. phoenix zeigt den Dokumentarfilm erstmals im deutschen
Fernsehen.
Martin Gerner begann mit seinen Dreharbeiten noch vor dem
deutschen Luftangriff auf zwei Tanklaster im Jahr 2009. Im
Mittelpunkt stehen junge Menschen, die trotz aller Schwierigkeiten
für ihre Träume kämpfen. Ihre Geschichten stehen stellvertretend für
eine Generation, die zwischen Taliban und ausländischem Militär
aufwächst und sich nach einer offenen Gesellschaft sehnt: Der
zehnjährige Mirwais redet wie ein Erwachsener über Krieg und
Frieden. Nazanin, Reporterin bei einem lokalen Radiosender, kämpft
trotz Burka für Gleichberechtigung. Der Student Hasib will eine neue
Zivilgesellschaft aufbauen und träumt von freien Wahlen. Ghulam und
Khatera drehen einen Liebesfilm, mitten im bewaffneten Konflikt.
Der Aufbruch dieser jungen Generation ist ständig in Gefahr.
Zugleich machen die Geschichten Mut, auch weil sie unser eigenes Bild
von Afghanistan hinterfragen. „Wenn man ausführlich den Menschen in
Afghanistan zuhört, gerade in Kunduz, hat man am ehesten die Chance,
diesen Konflikt zu verstehen“, so Gerner, der den Film unabhängig
produziert hat.
„Generation Kunduz“ wurde als „herausragender deutscher
Dokumentarfilm“ auf der DOK Leipzig ausgezeichnet, erhielt den Grand
Prix der Jury beim Shanghai TV Festival und lief erfolgreich auf
internationalen Festivals in Montreal, Warschau u.a. .
Film von Martin Gerner, phoenix 2013
Gefördert von: Film- & Medienstiftung NRW, Filmwerkstatt Kiel
Weitere Informationen zum Film unter http://www.generation-kunduz.com
Pressekontakt:
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