Der Karikaturist Klaus Stuttmann möchte Politiker,
die er in seinen Zeichnungen zu Witzfiguren macht, lieber nicht
persönlich kennenlernen. „Die sind mir vielleicht sympathisch und
dann kann ich sie nicht mehr angreifen“, sagt er im Interview mit der
Tageszeitung „neues deutschland“ (Dienstagausgabe). Die karikierte
Person lächerlich zu machen, so Stuttmann, gehöre traditionell zu
seinem Beruf. „Das hat einen Hintergrund: Und zwar ist es die
Möglichkeit, sich gegen Machtstrukturen zu wehren und Personen, die
Macht beanspruchen, als normale Menschen darzustellen. Einfach, indem
man über eine Figur, wie früher Könige und Kaiser, plötzlich lachen
kann.“ Stuttmann, der regelmäßig für verschiedene Tages- und
Wochenzeitungen zeichnet, arbeitet nicht auf Papier, sondern auf dem
Tablet. Im Zuge der schwierigen Lage gedruckter Zeitungen hält er es
für möglich, dass Karikaturen dort ihren Stellenwert verlieren.
Stuttmann stellt sich darauf ein: „Ich probiere seit ein paar Jahren,
auch Animationen zu machen, um mit den bewegten Bildern im Internet
mitzuhalten.“
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
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