Prominenter Besuch bei „Precht“, der
Philosophiesendung des ZDF. Richard David Precht begrüßt am Sonntag,
12. Mai 2013, 0.05 Uhr, den Luxemburger Premierminister Jean-Claude
Juncker, der von 2005 bis 2013 auch Chef der Euro-Gruppe war. Als
Krisenmanager gewann er detaillierte Einblicke in das Betriebssystem
der europäischen Währung und Finanzwelt.
Precht fragt ihn in der Sendung: Wer ist schuld an den Schulden?
Wie konnte es zur Finanzkrise kommen? Ist es notwendig, sich immer
weiter zu verschulden, oder gibt es eine Alternative zum Mechanismus
von Gläubigern und Schuldnern? Juncker sieht das eigentliche Problem
der Krise darin, dass sich die Finanzwirtschaft in weiten Teilen von
der Realwirtschaft losgelöst habe. Jean-Claude Juncker: „Ich würde
wahrscheinlich diesen Finanzinzest nicht verbieten, aber die, die ihn
betreiben, sollen an den Inzestfolgen alleine leiden müssen und nicht
die Allgemeinheit in die Pflicht nehmen.“
Richard David Precht konstatiert, dass das Kosten-Nutzen-Kalkül
heute in den Vordergrund getreten, das Zwischenmenschliche
zurückgegangen sei: „Wir haben eine Diktatur der Marktnormen, die die
Sozialnormen kannibalisieren.“ Juncker fordert, dass die
Finanzwirtschaft sich wieder stärker dem Gemeinwohl verpflichten
solle. „Ich habe die Sorge“, so Juncker, „dass die
Gemeinwohlorientiertheit im Leben und an den Finanzmärkten kaum noch
eine Rolle spielt.“ Zudem beklagt der Luxemburger Premierminister
Auswüchse des Finanzsystems: „Es macht mich wirklich krank, dass mit
Grundnahrungsmitteln spekuliert wird. Das halte ich nun wirklich für
eine Sünde, eine weltliche Sünde, das darf man nicht tun.“
Die nächste Ausgabe von „Precht“ präsentiert das ZDF am Sonntag,
23. Juni 2013.
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