Lasagne auf Handy
Job, Familie, Freunde, Hobbys und dabei immer erreichbar bleiben:
So hektisch wie das Leben geworden ist, so hektisch sind auch die
Mahlzeiten. In immer vollgepackteren Terminkalendern finden keine
Menüs, ja noch nicht einmal eine frisch zubereitete Gemüsesuppe
Platz. Wir brennen aus, während am Herd nichts mehr anbrennt.
Überraschend ist die neue Studie der Techniker Krankenkasse nicht.
Sie spiegelt eigentlich nur die Rast- und Ruhelosigkeit der
Gesellschaft wider. Für die immer erreichbare Generation ist Essen zu
einer Begleiterscheinung verkommen. Etwas, was man nebenbei erledigt.
Ein Zeiträuber, der schnell vertrieben werden soll. Wir greifen also
zum Hamburger, weil er nur eine Hand beschäftigt, während die andere
noch über das Smartphone wischt und Nachrichten checkt. Wir nehmen
die Fertig-Lasagne, weil sie auch ohne Zutun eine vollwertige
Mahlzeit suggeriert. Essen soll auch bei Zeitmangel schmecken, besagt
die Studie. Der wichtigste Geschmacksträger ist übrigens Fett und in
Fertigprodukten reichlich vorhanden. Wie es der Generation Rastlos
also in ein paar Jahren gesundheitlich gehen wird, lässt sich schon
jetzt vorhersagen.
Von Isolde Stöcker-Gietl, MZ
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
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