Selbstporträts mit der Camera Obscura
Seit 2009 beschäftigt sich der Berliner Fotograf Ono Ludwig mit den kreativen Möglichkeiten der Camera Obscura. In sich ständig weiter entwickelnden Serien entstehen bis heute spielerische, zum Teil verstörend wirkende Selbstinszenierungen. Dank der langen Belichtungszeit der Camera Obscura muss Ono Ludwig auf Spiegelungen und Auslösezeit keine Rücksicht nehmen und nutzt die dadurch entstehende Freiheit der Inszenierung. Die den Porträts innewohnende Spannung besteht aus dem Spiel von Humor und Beklemmung, Ironie und Ernsthaftigkeit, Nähe und Distanz. Sie offenbart eine Dualität von Äußerem und Innerem, Sichtbarem und Verborgenem, Anrührendem und Groteskem, Realem und Fiktionalem, Voyeuristischem und Exhibitionistischem. Die Inszenierungen überschreiten Geschlechtergrenzen, zeigen Personen aus der Biografie Ono Ludwigs, aber auch Ikonen aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Fotograf stellt sich der Interpretation der Öffentlichkeit, spiegelt seine eigene psychische Verfassung und animiert den Betrachter, den Identität stiftenden Chiffren zu misstrauen.
Die Spannung, die allen Werken innewohnt, besteht vor allem aus der Distanz schaffenden Wirkung und sie offenbaren die jedem Individuum entsprechende Dualität von Äußerem und Innerem, von Zugänglichem, Angenehmen und Verborgenem, Erschreckendem, von Realem und Fiktionalem, von Voyeuristischem und Exhibitionistischem. Hier wurde ein Weg beschritten, der äußerst interessant und spannend zu werden scheint und die Ergebnisse können sich nun, nach der ersten öffentlichen Präsentation in Leipzig, in einer sehr persönlichen Einzelausstellung, die im Rahmen des 5. Europäischen Monats der Fotografie – die Fotobiennale MdF in Berlin zum Thema »Der Blick des Anderen« stattfindet, sehen lassen.
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