Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Dschungel-Camp: „Das Experiment“

Von solchen Quoten können andere nur träumen:
Beim Finale saßen fast 8,8 Millionen Deutsche vor dem Fernseher! Aber
warum denn nur? Eigentlich war die siebte Staffel des Dschungelcamps
mega-langweilig. Superstar Helmut Berger blieb nicht lange, es gab
keine heiße Affäre und niemand zog sich eiskalt aus – zumindest nicht
im physischen Sinne. Dafür stand Seelen-Striptease auf dem Programm.
Wir erfuhren, dass Patrick Nuo pornosüchtig war, dass Alexa Curtis
den Tod ihres Vaters nicht bewältigt hat, und dass Joeys Kindheit
noch viel schlimmer war, als er schon bei DSDS angedeutet hatte …
Wieso tun sich erwachsene Menschen – oft nicht ohne Bildungshorizont
– das an? Grusel-Prüfungen wie das Essen möglichst großer Mengen
ekelerregender Dinge können es nicht sein. Die geben dem Ganzen nur
ein wenig Struktur. Das Spannende ist das Lager-Experiment, wo
Menschen in einer laborähnlichen Versuchsanordnung
aufeinandertreffen, die sich nie zuvor gesehen haben und die man zum
Teil irgendwoher kennt – mit offenem Ausgang. Regisseur Leander
Haußmann, bekennender Dschungel-Fan, erklärt die Faszination so: „Es
ist eine wunderbare, bizarre Möglichkeit, sich endlich wieder zu
unterhalten.“ Autor: Christine Hochreiter

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