DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken hat in seiner Eröffnungsrede auf dem DJV-Verbandstag 2012 in Kassel am heutigen Montag eine öffentlich-rechtliche Finanzierung von Printredaktionen in die Diskussion gebracht. Das sei als äußerstes Mittel denkbar, wenn der Markt versage und der regelmäßige Fluss von journalistischen Informationen in den Regionen auf dem Spiel stehe, sagte der Vorsitzende von Deutschlands größter Journalisten-Organisation zu den rund 300 Delegierten des Deutschen Journalisten-Verbands. Er unterstützte damit einen Vorstoß seiner Stellvertreterin Ulrike Kaiser in einem Gastbeitrag für die Nachrichtenagentur dapd vor einigen Tagen. Harte Kritik übte Konken an den Verlegern: „Selbstgefälligen Verlagsgeschäftsführern ist redaktionelle Qualitätsarbeit mittlerweile egal.“ Wenn der Markt versage, müsse die Politik handeln, um professionellen Journalismus weiter zu ermöglichen.
In seiner Rede plädierte der DJV-Chef für den Erhalt der journalistischen Qualität in allen Mediensparten. Journalistinnen und Journalisten dürften Gründlichkeit in der Recherche und Sorgfalt in der Berichterstattung nicht vernachlässigen. Die wichtigste Grundlage dafür sei eine hochwertige Aus- und Weiterbildung im Journalismus. Die Gesellschaft müsse mehr Medienkompetenz entwickeln, um verlässliche Informationen von Infotainment zu unterscheiden.
Von den Verlegern verlangte Konken die Einhaltung der Gemeinsamen Vergütungsregeln für freie Textjournalisten an Tageszeitungen und der Tarifverträge für die Printredakteure. Sein Appell: „Mehr Verantwortung statt Gewinnmaximierung.“
Im Anschluss an Konkens Eröffnungsrede begann im Kasseler Kongress Palais eine Podiumsdiskussion mit der stellvertretenden DJV-Bundesvorsitzenden Ulrike Kaiser, der Bremer Medienwissenschaftlerin Beatrice Dernbach und mehreren jungen Journalisten zur journalistischen Aus- und Weiterbildung.
Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
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