Das Thema:
Lotto, Poker, Automaten: Wenn Glücksspiel zum Fluch wird
Gäste:
Carlo von Tiedemann (Fernsehmoderator)
Andrea Frank (ehemalige Spielsüchtige) 
Paul Gauselmann (Spielautomaten-Unternehmer)
René Schnitzler (spielsüchtiger Ex-Fußball-Profi)
Dr. Monika Vogelgesang (Chefärztin)
Petra und Hans-Joachim Bubert (Lotto-Millionäre)
   Carlo von Tiedemann / „Ich war immer ein Low-Budget-Spieler. Aber 
dann hat mich der Teufel geritten.“ An einem einzigen Abend verlor 
der junge Carlo von Tiedemann seine gesamten Ersparnisse beim 
Roulette. Für den Moderator, der mit ausgedehnten Streifzügen durchs 
Nachtleben, einem Drogenskandal und Geldschulden immer wieder 
Schlagzeilen machte, gab es nur einen Ausweg: „Ich habe mich ein 
Leben lang für Spielcasinos sperren lassen, sonst wäre das immer so 
weiter gegangen.“
   Andrea Frank / Aus Langeweile steckte die Bürokauffrau eine Mark 
in einen Spielautomaten – und hatte neun Jahre später über 80.000 
Mark verzockt: „Ich habe lange nicht realisiert, dass ich 
spielsüchtig bin. Ich war unglücklich, wollte mich ablenken und in 
der Spielhalle waren alle nett zu mir.“ Ihre Sucht finanzierte sie 
mit Krediten und Diebstählen in der Familie: „Kein Portemonnaie war 
vor mir sicher, ich habe Schecks gefälscht und gelogen.“ Mittlerweile
ist Andrea Frank seit 14 Jahren „spielfrei“ und betreibt ein 
Selbsthilfeforum gegen Spielsucht.
   Paul Gauselmann / Den Vorwurf, dass die Automaten in seinen 
Spielhallen spielsüchtig machen, lässt sich der Unternehmer nicht 
gefallen. „Kranke Spieler gibt es, aber die sind nicht unsere 
Klientel“, sagt Paul Gauselmann, der mit seinem Firmenimperium (u. a.
200 Spielotheken und 150 Casinos im Ausland) einen Jahresumsatz von 
fast einer Milliarde Euro erzielt.
   René Schnitzler / Über acht Jahre lang führte der junge, 
hochtalentierte Bundesligaprofi ein Doppelleben: Tagsüber auf dem 
Fußballplatz, erst für Borussia Mönchengladbach, dann für den FC St. 
Pauli, nachts verspielte er als Zocker sein Geld im Casino, beim 
Roulette, am Pokertisch oder an Spielautomaten. Der heute 27-Jährige 
geriet ins kriminelle Rotlichtmilieu und machte trotz eines satten 
Profi-Gehalts hohe Spielschulden.
   Dr. Monika Vogelgesang / Über 400.000 Glücksspielsüchtige 
„daddeln“ heute in Deutschlands Spielhallen, schätzt die Leiterin der
größten Klinik zur Behandlung von krankhafter Spielsucht. 
Kriminalität, kaputte Beziehungen, der Verlust des Arbeitsplatzes und
die Privatinsolvenz sind häufig die Folge. Das Ziel der Therapie sei 
absolute Abstinenz, sagt die Ärztin: „Denn wer einmal süchtig war, 
ist niemals vor einem Rückfall gefeit.“
   Petra und Hans-Joachim Bubert / 1994 erfüllt sich für das Ehepaar 
der Traum, den Millionen Deutsche träumen: Sie gewinnen im Lotto. Mit
knapp acht Millionen Mark ist die junge Familie aller Sorgen ledig. 
Doch nur für einen kurzen Moment, denn „mit dem Geld kamen die 
Tränen“, so das nüchterne Fazit knapp 20 Jahre nach ihrem Gewinn. Der
plötzliche Reichtum brachte kein Glück, im Gegenteil: Neider und 
Bittsteller brachten die Buberts an den Rand der Verzweiflung und des
Ruins.
   „Menschen bei Maischberger“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der 
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit mit der Vincent TV GmbH.
Redaktion: Klaus Michael Heinz
Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste, 
Tel: 089/5900 3876, E-Mail: agnes.toellner@DasErste.de 
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