In den kommenden Wochen werden sich mehr Menschen in
Deutschland „The Dark Knight Rises“ ansehen als jeden anderen Film,
daran ändern auch die todbringenden Schüsse von Aurora nichts. Aber
kaum jemand wird den Saal betreten, ohne ängstlich den Blick ins
Publikum schweifen zu lassen. Das schlechte Gefühl lässt sich nicht
so einfach abschütteln. Diese Angst ist verständlich, aber natürlich
ebenso irrational. Ehe nun die Spekulationen über die bisher im
Dunklen liegende Motivation des Attentäters beginnen und die
Mitschuld den Medien und der Unterhaltungsindustrie zugeschrieben
wird, sollte man bedenken: Bei Batman handelt es sich um ein modernes
Märchen, das den Kampf von Gut gegen Böse erzählt. Es ist die
Geschichte eines Mannes, der einsam auf Verbrecherjagd geht. Ein Film
macht einen Menschen nicht zum Mörder. Vielmehr ist es so, dass ein
aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zurechnungsfähiger junger Mann in
der Absicht zu töten die Premiere dieses Films als Kulisse nahm. Wäre
nicht der neue Batman-Film gestartet, er hätte einen anderen Anlass
gefunden – und sei es ein Grimmsches Märchen – seine Wahnsinnstat zu
verüben. Schuld ist nicht der Film.
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Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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