Journalistenpreis der deutschen Zeitungen – Theodor-Wolff-Preis für fünf Journalisten

Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen –
Theodor-Wolff-Preis geht in diesem Jahr an fünf Journalisten: Den mit
6.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie „Kommentar/Glosse/Essay“
hat die Jury Harald Martenstein für seinen Beitrag „Der Sog der Masse
“ („Die Zeit“, Hamburg) zuerkannt, in dem der Autor ein in Form und
Stil meisterliches Plädoyer für das Denken gegen den Strom hält.

Die mit je 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen in der Sparte
„Lokales“ gehen an Lars Fischer für seinen Artikel „Ein gefundenes
Fressen“ („Wümme-Zeitung“, Lilienthal), der sich eine Woche lang als
Mülltaucher aus den Abfallcontainern von Supermärkten ernährte und
dabei Überlegungen zum Wertschätzung für unsere Nahrungsmittel
anstellt, sowie an Philip Cassier für seinen Beitrag „Eine Dosis
jüdisches Penizillin“ („Berliner Morgenpost“), in dem der Autor
schildert, wie und warum zwei hochbetagte Freundinnen die beste
Hühnerbrühe von Berlin kochen.

Alexander Gorkow sowie Volker Zastrow bekommen den ebenfalls mit
je 6.000 Euro dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen –
Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie „Allgemeines“. Gorkow
(„Süddeutsche Zeitung“, München) portraitiert in seinem Artikel „Ein
anderes Leben“ ebenso diskret wie detailreich den Schauspieler
Mathias Brandt und wie der sich ohne großes Aufhebens vom Schatten
seines Vaters Willy Brandt freimachte. Volker Zastrow beschreibt in
seinem Beitrag „Wie Ken den Kopf verlor“ („Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung“) den Fall von Bundesverteidigungsminister
Karl-Theodor zu Guttenberg als gesellschaftliches und politisches
Phänomen.

2012 jährt sich zum 50. Mal die Ausschreibung dieser ältesten und
renommiertesten Auszeichnung, die die Branche zu vergeben hat. Bis
heute sind mehr als 400 Journalistinnen und Journalisten mit dem
Theodor-Wolff-Preis geehrte worden. Ihre Namen, darunter viele
Chefredakteure, spätere Rundfunkintendanten und sogar drei
Karikaturisten, bilden gleichsam einen Who-Is-Who der Presse- und
Medienbranche. Die Auszeichnungen werden am 12. September bei einem
Festakt in Berlin überreicht. An der Ausschreibung hatten sich 431
Journalisten beteiligt.

Das Kuratorium für den Theodor-Wolff-Preis hat anlässlich des
50-jährigen Jubiläums beschlossen, die Struktur des Preises zu
verändern: Künftig werden jährlich zwei Preise für Lokaljournalismus,
zwei Preise für Repor-tage/Essay/Analyse sowie ein Preis für
Meinung/Leitartikel/Kommentar/Glosse vergeben. Berücksichtigt werden
sollen mit der Ausschreibung 2013 erstmals auch Artikel, die nur
online erschienen sind.

Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen –
Theodor-Wolff-Preis ist die renommierteste Auszeichnung, die die
Zeitungsbranche zu vergeben hat. Sie erinnert an den langjährigen
Chefredakteur des legendären „Berliner Tageblatts“, Theodor Wolff
(1868 – 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins französische Exil
fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert und starb
1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.

Der unabhängigen Jury zum Theodor-Wolff-Preis gehören an: Dr.
Markus Günther (Journalist, Augsburg), Peter Stefan Herbst
(Chefredakteur „Saarbrücker Zeitung“), Bernd Hilder (Journalist,
Leipzig), Christoph Irion (Chefredakteur „Reutlinger
General-Anzeiger“), Professor Bernd Mathieu (Chefredakteur „Aachener
Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“), Bascha Mika (Publizistin,
Berlin), Evelyn Roll (leitende Redakteurin, „Süddeutsche Zeitung“,
München), Franz Sommerfeld (Vorstandsmitglied Mediengruppe M. DuMont
Schauberg mit Zuständigkeit Redaktion, Köln).

Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de

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