Stuttgart. Der Landesrundfunkrat
Baden-Württemberg des Südwestrundfunks (SWR) hat in seiner heutigen
Sitzung (Freitag, 11. November 2011) in Stuttgart den
Haushaltsplanentwurf 2012 beraten. Im Mittelpunkt stand dabei der
Haushalt der Landessenderdirektion Baden-Württemberg. SWR-Intendant
Peter Boudgoust verwies bei der Vorstellung der Haushaltszahlen
darauf, dass sich der SWR in einem Spar- und Umbauprozess befindet,
der erfolgreich verlaufe. Im Vergleich zu anderen
Landesrundfunkanstalten stehe der SWR gut da, da er sehr früh erkannt
habe, dass mit weniger Gebühreneinkommen zu rechnen sei. Peter
Boudgoust: „Wir werden aus den mageren Jahren nicht herauskommen. Der
öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sich erstmals in der Geschichte
auf eine längere Zeit ohne eine Anpassung der Gebühren einstellen.
Und dies trotz ständig steigender Kosten.“ Der SWR-Intendant betonte,
dass Aktualität und Regionalität die Leitlinien aller programmlichen
Aktivitäten in den nächsten Jahren seien.
SWR-Verwaltungsdirektor Viktor von Oertzen sagte, der erfolgreiche
Spar- und Umbauprozess werde den notwendigen Freiraum schaffen, um
Veränderungsprozesse zu ermöglichen. Dabei stehe der Aufbau von
multimedialen Programm- und Nachrichteneinheiten im Vordergrund
Insgesamt beträgt der Anteil des Landessenders Baden-Württemberg
am Gesamtnettobudget des SWR 38,3 Millionen Euro für das
Haushaltsjahr 2012. Der Ansatz fällt damit per Saldo um 214.000 Euro
niedriger aus als im Vorjahr. Die geplanten Haushaltsmittel des
Nettobudgets verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Bereiche der
Direktion: Auf das Fernsehen entfallen 21,5 Millionen Euro. Das sind
56 Prozent des Etats. Die beiden Hörfunkwellen SWR1 und SWR4 erhalten
14,9 Millionen Euro, das ist ein Anteil von 39 Prozent. Rund die
Hälfte des Hörfunketats wird für Beiträge aus den Regionalstudios in
Baden-Württemberg eingesetzt. Für die zentralen Aufgaben der
Direktion sowie programmliche Sonderprojekte, Neu- und
Weiterentwicklungen stehen 1,9 Millionen Euro zur Verfügung. Gestärkt
werden die Sendemarken „Landesschau“ und „Landesschau aktuell“.
Höhere Kosten entstehen durch die Untertitelung der regionalen
Hauptnachrichtensendung „Landesschau aktuell“ um 19.45 Uhr.
Einsparungen werden etwa durch eine stärkere Verzahnung der beiden
Hörfunkwellen SWR4 Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und eine
Dezentralisierung der Online-Nachrichten erzielt.
Der Vorsitzende des Landesrundfunkrats Baden-Württemberg Volker
Stich hält die Einsparungen für notwendig. „Ich bin sehr
zuversichtlich, dass trotz des Sparprozesses die wichtigen
programmlichen Ziele in der Landessenderdirektion umgesetzt werden.
Die Signale sind richtig gestellt.“
Nach der heutigen Beratung im Landesrundfunkrat Baden-Württemberg
und der Beratung im Landesrundfunkrat Rheinland-Pfalz am 18. November
2011 legt der Verwaltungsrat am 25. November den SWR-Haushaltsplan
fest. Der Rundfunkrat entscheidet am 2. Dezember abschließend über
die Genehmigung des Haushaltsplans 2012.
Zudem hat der Landesrundfunkrat Baden-Württemberg heute mit Marion
von Wartenberg eine neue stellvertretende Vorsitzende gewählt. Sie
löst Birgit Kipfer ab, die seit 1998 das Amt inne hatte. Marion von
Wartenberg ist stellvertretende DGB-Vorsitzende in Baden-Württemberg.
Pressekontakt:
Anja Görzel, Tel 0711-929-1046, anja.goerzel@swr.de
Sie muessen eingeloggt sein um einen Kommentar zu schreiben Einloggen