Agnès Godard erhält Marburger Kamerapreis 2012

Die Entscheidung für Agnès Godard begründet die Jury folgendermaßen:
Bei Agnès Godards Bildern ist stets „eine intensive Neugier auf die Welt“ spürbar, eine „Lust am Sehen und ein Gespür dafür, die Dinge und die Menschen neu und auf andere Weise visuell zu entdecken“. Mit bewusst reduzierten Mitteln erschafft sie eigene visuelle Welten von enormer poetischer Präsenz, Gegenwärtigkeit und Menschlichkeit. Besonders renommiert sind Godards aufregende Bilder von Menschen in Bewegung.

Agnès Godard arbeitet mit bedeutenden Persönlichkeiten des europäischen Kinos wie Claire Denis, Ursula Meier, Emanuele Crialese, Fabrice Gobert, Wim Wenders und Alain Resnais zusammen. Im aktuellen internationalen Kinospielfilm der letzten Jahre, wie GOLDEN DOOR (Emanuele Crialese, 2005), HOME (Ursula Meier, 2007) oder ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN (Claude Berri, 2006) zeichnet sie sich durch ihre vielseitigen, überraschenden Bildschöpfungen im Zusammenspiel mit der Regie aus. Sie prägt so die Bildwelten des Gegenwartskinos auf ihre eigene, unvergleichliche Weise immer wieder neu. Godard kreiert packende Bilder von ausdrucksstarken Gesichtern, laufenden Füßen, Körpern im Nahkampf oder wogenden Menschenmengen. Die Kamera kann dabei eine intime Nähe erzeugen, wie in den Großaufnahmen in NENETTE ET BONI (Claire Denis, 1996), oder überwältigende Panoramen einer kargen Wüstenlandschaft schaffen, wie in BEAU TRAVAIL (Claire Denis, 1999).

Die Philipps-Universität Marburg und die Universitätsstadt Marburg loben den von Prof. Dr. Karl Prümm initiierten Marburger Kamerapreis dieses Jahr zum zwölften Mal aus. Im Rahmen der 14. Marburger Kameragespräche am 2. und 3. März wird der Preis am 2. März 2012 ab 20.00 Uhr in der Alten Aula der Philipps-Universität Marburg an Agnès Godard überreicht.

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