Neue OZ: Kommentar zu Computerspiele

Es bleibt kompliziert

Wie kommt das Böse in die Welt? Um diese Frage dreht sich alles.
Wann immer Akte unbegreiflicher Gewalt die Schlagzeilen beherrschen,
wird früher oder später das Killerspiel-Verbot gefordert. Und es wäre
ja auch so schön: Die sinnlose Aggression eines Amoklaufs ist im
Ego-Shooter doch schon vorhanden – da muss sich doch das eine aus dem
anderen ableiten!

Das Bedürfnis nach eindeutigen Antworten ist viel älter als die
Konsole: Vor dem Ballerspiel standen Horror-Videos unter dem Verdacht
zu verrohen. Davor waren es Comics, vorher das Kino – vor einigen
Hundert Jahren wurde auch mal der jugendgefährdende Einfluss von
Romanen debattiert.

Eine Studie lässt das einmal mehr als intellektuellen Kurzschluss
erscheinen: Wer Kriegsspiele liebt, liebt noch lange nicht den Krieg.
Die Meinung zum Militär wird von Bildung, Alter und einem komplexen
Mix persönlicher Befindlichkeiten geprägt. Es bleibt dabei: Gewalt
kennt keine einfache Antwort.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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