Erst die Meldung über Ermittlungen, dann das
Dementi, und nun gibt es doch ein Verfahren der Staatsanwaltschaft
gegen den Gründer des Netzwerks Recherche (NR), Thomas Leif: Am
Donnerstagmittag bestätigte die Behörde in Wiesbaden, dass jetzt
offiziell gegen Leif ermittelt wird. Dabei gehe es um den Verdacht
„des Betrugs und der Untreue“. Der SWR-Chefreporter war im Juli von
seinem Amt als NR-Vorsitzender zurückgetreten, als bekannt wurde,
dass der Verein 75.000 Euro an Fördergeldern zu Unrecht vereinnahmt
hat.
In ihrer Donnerstagsausgabe hatte die Financial Times Deutschland
berichtet, dass die Bonner Staatsanwaltschaft das Verfahren an die
Staatsanwaltschaft Wiesbaden übergeben habe. Hintergrund sei eine
Strafanzeige. Ein Sprecher der Wiesbadener Ermittler sagte gegenüber
MEEDIA.de, dass ein Anwalt Leif beschuldigt haben soll. Konkrete
Hinweise, die über die bekannten Unregelmäßigkeiten beim Erhalt von
Fördergeldern hinausgehen, habe der Antragsteller allerdings nicht
gegeben.
Hintergrund: Netzwerk Recherche hat offenbar unrechtmäßig 75.000
Euro Fördergelder für seine Jahrestagungen von der Bundeszentrale für
Politische Bildung erhalten. Das Geld war dafür gedacht, Defizite
auszugleichen. Allerdings wurde das Geld dabei nicht einfach
überwiesen, sondern musste mit möglichen Einnahmen verrechnet werden.
Diese wurden aber wohl nicht richtig verbucht. Nachdem die
Unstimmigkeiten bemerkt wurden, übergab Netzwerk Recherche den Fall
an Wirtschaftsprüfer und zahlte die Gelder zurück. Auf der
Mitgliederversammlung wurde Leif aufgrund des Vorfalls von den
anderen Vorstandsmitgliedern zum Rücktritt gedrängt, ebenfalls
verließen drei weitere, darunter Vize Hans Leyendecker, den Vorstand.
Alle Details zum Fall Leif lesen Sie bei http://MEEDIA.de
Pressekontakt:
Georg Altrogge
040 – 43 17 947-10
georg.altrogge@meedia.de
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