Das Erste, Sonntag, 07.08.2011, 12.03 – 12.45 Uhr Presseclub mit Jörg Schönenborn

Schonung für Assad – Läßt der Westen die Syrer im
Stich?

Die Zahlen sind erschreckend: 2000 getötete Zivilisten, etwa 3000
verschleppte Oppositionelle, fast 12000 Inhaftierte. Die syrische
Regierung geht brutal und gnadenlos gegen die Demonstranten vor.
Lange hat die Weltgemeinschaft schweigend zugesehen. Am Mittwoch hat
dann endlich der UNO-Sicherheitsrat, nach langem und zähen Ringen,
eine Erklärung gegen das syrische Vorgehen verabschiedet. Ein
schwaches Signal, mit dem das Assad Regime gut leben kann. Und das
Morden in Syrien geht weiter. Ein Bürgerkrieg scheint möglich. Und
das in einem Land, das wie kaum ein anderes im Nahen Osten eine
zentrale geostrategische Bedeutung hat. Doch kann es im Interesse des
Westens sein, eine weitere Eskalation in Syrien und damit eine Gefahr
für die gesamte Region hinzunehmen? Dabei hatte der „arabische
Frühling“ bei vielen Menschen die Hoffnung geweckt, dass die
Bevormundung durch korrupte Machteliten und Diktatoren ein Ende haben
könnte. Ein knappes halbes Jahr später macht sich Ernüchterung breit.
Es ist anzunehmen, dass der Westen schon aus dem Kalkül unabsehbarer
internationaler Folgen ein Eingreifen in Syrien nahezu ausschließt.
Wie sich der Mittlere und Nahe Osten in den kommenden Jahren
entwickelt – darauf wissen selbst Kenner der Region keine schlüssige
Antwort. Schonung für Assad – lässt der Westen Syrien im Stich?
Darüber diskutiert WDR Chefredakteur Jörg Schönenborn mit folgenden
Gästen:

Golineh Atai, ARD-Morgenmagazin

Rudolph Chimelli, Süddeutsche Zeitung

Gudrun Harrer, Der Standard/Wien

Richard Kiessler, Publizist

Redaktion: Ellis Fröder

www.ard-foto.de

Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221 220 7121,
kristina.bausch@wdr.de

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