„das ARD radiofeature“: Das atomare Vermächtnis der Nordmeerflotte / Atomschrott aus Sowjetzeiten bedroht Nord- und Ostsee

Das ARD radiofeature „Das atomare Vermächtnis der
Nordmeerflotte“ führt in eine der gefährlichsten Regionen der Welt:
die Kola-Halbinsel im Nordwesten Russlands. Auf dem Meeresgrund und
entlang der Küsten liegen unzählige defekte Behälter mit Atommüll
sowie ausrangierte Atomreaktoren von U-Booten und Eisbrechern. Seit
Jahrzehnten rosten sie im aggressiven Salzwasser. Nicht nur die
Anwohner der Kola-Halbinsel werden dadurch gefährdet. Wie eine
tickende Zeitbombe bedrohen sie bereits die anderen Ostsee-Anrainer:
Ein großer Teil der Wassermassen strömt nach Westen, in Richtung
Nordsee. Nun entsteht auf der Kola-Halbinsel, in der Nähe von
Murmansk, ein gigantischer Friedhof für Atom-U-Boote. Das Großprojekt
findet unter deutscher Führung statt.

Der Autor Achim Nuhr hat für die Produktion des Hessischen
Rundfunks einen deutschen Spezialisten in die Sperrzone begleitet.
Das weltweit einmalige Projekt des U-Boot-Friedhofs wird auch mit 600
Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler finanziert. Eine
überlebenswichtige Investition.

Schon jetzt können vor deutschen Küsten Strahlenbelastungen
nachgewiesen werden. Obwohl die Kontrollen der deutschen Behörden
weitmaschig sind, wurde in zehn von 23 untersuchten Fischen aus der
Barentssee hochgiftiges Plutonium 239 gefunden – mit einer
Halbwertzeit von 24.000 Jahren. Die Belastungen stammen aus Abwässern
von Kernkraftwerken und Wiederaufarbeitungsanlagen, den Fallouts
längst vergangener Atombombentests sowie der Katastrophe von
Tschernobyl. Ob in Speisefischen auch bereits Radionuklide aus
russischen Atom-U-Booten zu finden sind, ist bisher unbekannt. Doch
die Wahrscheinlichkeit wächst. Allein das russische Atom-U-Boot
„Komsomolez“, das vor 22 Jahren in der Barentssee sank, enthält fast
7 kg Plutonium.

Wie unberechenbar die atomare Technologie für den Menschen ist,
schildert in dem ARD radiofeature Nikolai Zateyev. Er war Kapitän des
1961 gesunkenen Atom-U-Boots K-19 in dem sich dramatische Ereignisse
abspielten. Die meisten Matrosen starben durch hohe
Strahlenbelastungen.

Autor Achim Nuhr, geboren 1959 in Wesel, arbeitet als freier
Journalist für Fernsehen, Hörfunk, Print und Online in Köln. Seine
Features, Dokumentationen und Reportagen haben ihn bereits in viele
entlegene Teile der Erde geführt, u.a. auch nach Tansania, in die
Mongolei und nach Indien.

Produktion HR 2011

Redaktion: Dorothee Meyer-Kahrweg

das ARD radiofeature 2011

Im Januar 2010 startete das ARD radiofeature. Die Sendereihe legt
den Fokus auf investigativ-journalistische Produktionen. Jedes
Feature wird in den Kultur- und Wortprogrammen der sieben beteiligten
ARD-Sender gesendet. Alle Produktionen stehen nach Ausstrahlung für
zwölf Monate unter www.radiofeature.ard.de zum Download zur
Verfügung. Insgesamt neun einstündige Features sind 2011 in der
Sendereihe zu hören. Damit knüpfen die Wort- und Kulturwellen BR 2,
HR 2-Kultur, SR 2 KulturRadio, SWR 2, NDR Info, Nordwestradio und WDR
5 an den erfolgreichen Auftakt dieser Reihe im Vorjahr an.

Sendetermine: 22. bis 29. Juni 2011
SWR 2 Mittwoch, 22. Juni, 22.05 Uhr
SR 2 Samstag, 25. Juni, 09.05 Uhr
BR 2 Samstag, 25. Juni, 13.05 Uhr | Sonntag, 26. Juni, 21.05 Uhr
Nordwest-
radio Sonntag, 26. Juni, 9.05 Uhr | Mittwoch, 29. Juni, 19.05 Uhr
NDRInfo Sonntag, 26. Juni, 11.05 Uhr
WDR 5 Sonntag, 26. Juni, 11.05 Uhr | Montag, 27.Juni, 20.05 Uhr
hr2-
kultur Sonntag, 26.Juni, 18.05 Uhr

Das Feature steht nach der Ausstrahlung unter
www.radiofeature.ard.de zum Download zur Verfügung.

Registrierte Nutzer der WDR-Presselounge können das neue ARD
radiofeature ab sofort im Vorführraum hören bzw. herunterladen:
www.presse.wdr.de

Weitere Informationen unter www.radiofeature.ard.de

Bildmaterial ist unter www.ard-foto.de erhältlich.

Pressekontakt:
WDR Pressestelle, Uwe-Jens Lindner, Tel. 0221 220 8475,
uwe-jens.lindner@wdr.de
planpunkt PR, Marc Meissner, Tel. 0221 912 5570, post@planpunkt.de

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