In drei Jahren hat sich China vom dritten Platz
auf den ersten vorgearbeitet, chinesische Künstler, Auktionshäuser
und Metropolen dominieren die Ranglisten – das Kunstmagazin art
analysiert die Wende
Es ist ein Erdbeben, das die Welt der Kunsthändler verändert:
China wird zum größten Markt. Vor den USA, vor Großbritannien und
Frankreich. Von Deutschland oder der Schweiz ist schon gar nicht mehr
die Rede. Als ob es noch mal einen Paukenschlag für diesen
Wachwechsel am Markt, der sich 2010 vollzogen hatte, gebraucht hätte,
wurde Ende Mai noch ein neuer Rekord aufgestellt: Für rund 46
Millionen Euro wurde ein Bild von Qi Baishi verkauft – der
zweithöchste Preis für ein Werk eines chinesischen Malers. Das Bild
mit einem Greifvogel auf einem Kiefernbaum war ein Geburtstagsgruß an
Tschiang Kai-Schek, den Staatsgründer von Taiwan.
Der gesamte Wandel sei ein „Elektroschock in der Geschichte des
weltweiten Kunstmarkts“, schrieb Thierry Ehrmann, Gründer von
„Artprice“. Artprice analysiert Auktionen weltweit. Natürlich zeigt
dieser Markt Anzeichen einer Blase – schließlich wird Geld aus den
Handelsüberschüssen mit dem Ausland angelegt und wild auf
Wertsteigerung spekuliert. Die Verschiebung erklärt einiges: Die
Präsenz von Auktionshäusern wie Christie–s und Sotheby–s im fernen
Osten, die Eröffnung von Dependancen der Großgalerien wie Gagosian in
Hongkong und auch die Mehrheitsbeteiligung der Kunstmesse HK Art Fair
in Hongkong durch die Art Basel, die im Mai verkündet wurde. 60
Prozent der Anteile an der Messe übernimmt die Baseler Gesellschaft –
schließlich will man weltweit vorne bleiben. Denn anders als beim
Hype um Berlin steckt hinter dem Hype um Peking, Hongkong und
Shanghai hartes Geld. Das 20. Jahrhundert war das amerikanische, das
21. wird ein chinesisches.
Pressekontakt:
Maike Pelikan
art Marktkommunikation
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 – 21 57
E-Mail presse@art-magazin.de
Internet www.art-magazin.de
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