Verbraucherschützer: Energiewende der Bundesregierung fördert „vom Teuersten am meisten“ – Kosten über 100 Milliarden

Verbraucherschützer: Energiewende der
Bundesregierung fördert „vom Teuersten am meisten“ – Kosten über 100
Milliarden

CDU/CSU-Energiekoordinator fordert in ZDF-Sendung Obergrenze bei
Solarförderung und stellt sich damit gegen FDP-Pläne

Die Regierungspläne zur Energiewende werden massiv von
Verbraucherschützern kritisiert. „Vom Teuersten am meisten, das ist
die Strategie der Bundesregierung“, sagt Holger Krawinkel vom
Bundesverband Verbraucherzentrale in der ZDF-Sendung „Was nun,
Atomkraft?“, die am heutigen Montag, 30. Mai 2011, um 19.25 Uhr
ausgestrahlt wird. Berlin setze auf teuren Solarstrom und
Off-Shore-Windkraft. „Dies wird in den nächsten 20 Jahren deutlich
mehr als 100 Milliarden kosten.“ Stattdessen sollte mehr die
energetische Gebäudesanierung gefördert werden.

Auch für den Bundesverband Windenergie setzt die Bundesregierung
in der Energiewende die „falschen Akzente“. „Die günstigste und
effizienteste Form der erneuerbaren Energie, die Windkraft an Land,
wird ausgebremst“, erklärt Verbands-Präsident Hermann Albers. Strom
von Offshore-Windanlagen ist deutlich teurer als Strom von Windrädern
an Land. Deren Vergütung werde nun um bis zu 12 Prozent gesenkt.
Damit würden die Pläne von Bayern und Baden-Württemberg zum Ausbau
der Windenergie „von der Bundesregierung gestoppt“. Erneuerbare
Energien könnten Atomstrom „kostengünstig“ und „verbrauchssicher“
ersetzen. „Die Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der
erneuerbaren Energien sind allerdings vor und nach Fukushima
überhaupt nicht verändert worden“, sagt Albers. Das bedeute, dass
Schwarz-Gelb weiter auf Kohle und Gas setze.

Ein Umsteuern in der Förderung der erneuerbaren Energien hält der
Energiekoordinator der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß, für
notwendig. „Wir müssen wegkommen von der Überförderung im Bereich der
Photovoltaik.“ Solarstrom werde in diesem Jahr mit sieben Milliarden
Euro gefördert. Das sei viel zu viel. Bareiß fordert eine Obergrenze
für die Ausbauziele der Photovoltaik und stellt sich damit gegen die
Pläne des Koalitionspartners FDP. Die Liberalen halten an einer
unbegrenzten Solarförderung wie bisher fest, bei der lediglich die
Vergütungshöhe je Kilowattstunde abgesenkt wird. Das bisherige
Förder-Modell hat jedoch die Kosten dramatisch ansteigen lassen.
Deshalb verlangt Bareiß: „Wir brauchen einen Deckel bei 1800 Megawatt
jährlich.“ Rund 7400 Megawatt Solarstrom wurden allein 2010
hinzugebaut. Das ist mehr als das Dreizehnfache der von der
Bundesregierung 2008 geplanten Zubaumenge. Eine Obergrenze würde den
Anstieg der vom Stromkunden zu zahlenden Solarförderung verlangsamen.
Bislang können die Fördergelder für Photovoltaik unbegrenzt steigen.
Die so eingesparten Fördergelder sollten in jene erneuerbaren
Energien investiert werden, die auch „was bringen: Wasserkraft,
Biomasse und vor allem Windenergie“. Bareiß sprach sich auch dafür
aus, Energie-Effizienz und Gebäude-Sanierung stärker als bisher zu
fördern.

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
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