Neue OZ: Kommentar zu Kunst

Ein Alarmsignal

Über Kunst darf man streiten. Auch über die Werke von Heinrich
Brummack. Doch der Abschied eines Künstlers, der immerhin an der
Documenta teilgenommen hat, erlaubt nur eine Lesart: Er ist ein
Alarmsignal. Dies gilt umso mehr, als Brummack immerhin für wert
befunden wurde, am Skulpturenprojekt „Colossal“ teilzunehmen, mit dem
2009 das Varus-Jahr künstlerisch aufgearbeitet wurde. Nur noch Abbau
nach dem großen Geschichtsjubiläum? Es hat ganz den Anschein.

Bei dem Abschied von Brummack, und übrigens auch anderen
Künstlern, aus der Region geht es nicht allein um das immer zu knappe
Geld, es geht auch um ein regionales Kulturklima, dem mehr
Aufgeschlossenheit, Neugier und Entdeckungsfreude zu wünschen wären.
Kulturpolitiker haben „Colossal“ kurz und knapp abgehakt. Zudem
fehlen Ausstellungsorte, Sammler und nicht zuletzt ein Publikum, das
Lust hat an der Auseinandersetzung mit aktueller Kunst. Was tun? Die
Debatte um „Colossal“ braucht frischen Wind, die Kunstszene Signale
des Aufbruchs. Die andere „Colossal“-Künstlerin aus der Region,
Susanne Tunn, ist übrigens gerade nach Spanien abgereist. Vorerst
vorübergehend.

Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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