1.Zum Offenen Brief der Grünen:
Die Frage aller Fragen beim Duell lautet: Wer ist die stärkste
Regierungspartei – und wer ist die stärkste Oppositionspartei. Diese
Stärke bemisst sich nicht anhand von Umfragen, die ja immer nur ein
momentanes, flüchtiges Bild abgeben, sondern sie lässt sich eindeutig
an Wahlergebnissen festmachen. Das ist die juristische Grundlage für
unsere Entscheidung, und demnach ist es für uns ganz eindeutig, dass
Ministerpräsident Mappus von der CDU hier auf den Spitzenkandidaten
der SPD trifft, die auch im Landtag die Opposition anführt.
Ergänzend ziehen wir auch noch einen journalistischen
Prüfungsmaßstab an: Wir haben uns bei dieser Entscheidung durchaus
auch kritisch gefragt, ob diese Rolle der stärksten Oppositionspartei
inhaltlich mittlerweile womöglich den Grünen zugefallen ist. Klares
Ergebnis dieser Prüfung: Sowohl die SPD, als auch die Grünen decken
alle Politikfelder mit Positionen ab, die zum großen Teil in
Opposition zur Regierungslinie stehen. Abgesehen von dem derzeitigen
Umfragehoch der Grünen, das im engen Zusammenhang mit den Themen
Umwelt- und Verkehrspolitik steht, ist daraus aber keine Veränderung
der Auswahl zu begründen, wie sie sich aus der juristischen Bewertung
ergibt.
Im Übrigen berücksichtigen wir durchaus die Tatsache, dass die
Grünen derzeit im Aufwind sind: Der Spitzenkandidat der Grünen hat am
Tag nach dem Duell die Gelegenheit, alle Themen der
Auseinandersetzung zwischen Herrn Mappus und Herrn Schmid im SWR
Fernsehen („Zur Sache Winfried Kretschmann“, 17. März) noch einmal
aufzugreifen, ganz abgesehen von der großen „Elefantenrunde“, bei der
vier Tage vor der Wahl noch einmal abschließend alle
Spitzenkandidaten aufeinander treffen. Mit diesem redaktionellen
Konzept bleiben die Chancen aller genannten Parteien in diesem
Landtagswahlkampf angemessen gewahrt.
2. Vorschlag von Herrn Mappus:
Dem Vorschlag von Herrn Mappus können wir nicht nähertreten, denn
mit einem doppelten Duell – erst mit Herrn Schmid, dann mit Herrn
Kretschmann – würde der Spitzenkandidat der CDU unweigerlich die
doppelte Aufmerksamkeit bekommen.
Pressekontakt:
Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail:
wolfgang.utz@swr.de
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