Seit 1994 stellt die Gesellschaft für Deutsche
Sprache das Unwort des Jahres an den Pranger – und da sind häufiger
Politiker dran als Vertreter der Wirtschaft. Ob Humankapital,
Herdprämie, Entlassungsproduktivität, sozialverträgliches
Frühableben, Kollateralschaden oder die Peanuts des Bankers Hilmar
Kopper, der 1994 den Reigen eröffnete – die Unwörter offenbaren meist
eine gewisse Verrohung gegenüber Menschlich-Sozialem. Jahressieger
2010 „alternativlos“, von Kanzlerin Angela Merkel in Bezug auf
Griechenlandhilfe und „Stuttgart 21“ benutzt, kommt da fast
bescheiden, unaufgeregt daher. Es wirkt erst beim zweiten Hören. Denn
es ist die eher vornehme Art, eine Debatte abzuwürgen. Im Klartext
heißt das nichts anderes als Basta!
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
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