Künstlerrefugium vor dem Umbruch
Die Kulturplaner sitzen unweigerlich in der Zwickmühle: Einerseits
muss sich das Künstlerdorf Worpswede verändern, um wieder mehr
Menschen für sich zu interessieren. Andererseits zerstört jedes
schicke Marketing ein wenig von dem Charme eines Ortes, in dem die
Zeit auf wundersame Weise stehen geblieben zu sein scheint.
Der Barkenhoff war zuletzt mit genau diesem Resultat saniert
worden. Heinrich Vogelers einstiges Jugendstil-Refugium wirkt so
gepflegt wie lange nicht mehr. Doch von der Atmosphäre, die den Reiz
des Anwesens ausmachte, ist wenig geblieben.
Dabei führt wirklich kein Birkenweg an der Aufgabe vorbei, das
Künstlerdorf auch aus der Selbstzufriedenheit zu erlösen, die sich
zuletzt zwischen Töpferware und Moorgemälden unverkennbar
breitgemacht hatte. Zentrales Anliegen muss es dabei sein, nicht
einfach glattes Wohlfühl-Ambiente zu installieren, sondern mit
Ausstellungsprojekten Inhalte neu zu definieren. Sosehr Worpswede mit
seiner Nostalgie auch lockt – die Zukunft muss gewonnen werden.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: 0541/310 207
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