Medien-Trendmonitor 2025: So arbeiten Journalistinnen und Journalisten mit KI

Medien-Trendmonitor 2025: So arbeiten Journalistinnen und Journalisten mit KI

Künstliche Intelligenz ist im Redaktionsalltag angekommen: 70 Prozent der Journalistinnen und Journalisten nutzen bereits KI-Tools für ihre Arbeit – vor allem für Übersetzungen und Transkriptionen. Für Audio-Produktionen oder Community-Management werden die Tools dagegen kaum genutzt. Gleichzeitig sehen viele Medienschaffende die Entwicklung kritisch: Die Mehrheit befürchtet, dass Desinformationen durch den Einsatz von KI weiter zunehmen könnten. Dies geht aus dem aktuellen Medien-Trendmonitor 2025 von news aktuell hervor. Mehr als 1.000 Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben an der Umfrage der dpa-Tochter teilgenommen.

KI-Tools fester Bestandteil journalistischer Arbeitsprozesse

70 Prozent der befragten Medienschaffenden nutzen bereits Künstliche Intelligenz im redaktionellen Alltag. Nur ein Drittel (30 Prozent) gibt an, derzeit keinerlei KI-Tools einzusetzen.

KI vor allem bei Übersetzungen und Transkriptionen im Einsatz

Am häufigsten setzen Journalistinnen und Journalisten KI-Tools für Übersetzungen (sehr + eher starker Einsatz: 76 Prozent) und Transkriptionen (sehr + eher starker Einsatz: 70 Prozent) ein. Aber auch bei der Recherche und Datenanalyse (sehr + eher starker Einsatz: 66 Prozent) sowie bei automatischen Zusammenfassungen und Alerts (sehr + eher starker Einsatz: 64 Prozent) ist KI bereits stark verbreitet. Immerhin 61 Prozent (sehr + eher starker Einsatz) nutzen die Tools intensiv für gemeinsames Ideenbrainstorming.

Für die Texterstellung wird Künstliche Intelligenz bisher eher zögerlich herangezogen: Nicht mal die Hälfte der Befragten lassen KI ihre Texte schreiben (sehr starker + eher starker Einsatz: 43 Prozent).

Noch viel seltener kommt Künstliche Intelligenz in kreativen oder publikumsnahen Bereichen zum Einsatz. So geben 90 Prozent an, dass KI-Tools bei Audio-Produktionen und Podcasts weniger stark im Einsatz sind. Und auch Community-Management ist weiterhin fest in menschlicher Hand (weniger starker Einsatz: 87 Prozent).

Auch Content-Personalisierung und Bild- und Videobearbeitung werden noch nicht den neuen Tools überlassen (weniger starker Einsatz: 76 Prozent). Dasselbe gilt für den KI-Einsatz bei Datenvisualisierungen und Infografiken: Hier geben 75 Prozent der Befragten an, dass KI weiterhin weniger stark eingesetzt wird.

Risikofaktoren: Desinformation, kritisches Hinterfragen, Qualität und Vertrauen

Trotz des breiten Einsatzes sehen viele Journalistinnen und Journalisten die Nutzung von KI auch kritisch. Besonders groß ist die Sorge vor einer weiteren Zunahme von Fake News und Desinformationen (64 Prozent).

Ebenfalls befürchten viele Befragte, dass KI das kritische Hinterfragen (59 Prozent) und die textliche Qualität (56 Prozent) langfristig beeinträchtigen könnte. Mehr als die Hälfte der Befragten nennt außerdem den Vertrauensverlust der Leserinnen und Leser sowie Unklarheiten bei Urheberrechten als zentrale Herausforderungen (jeweils 55 Prozent). Auch das Fehlen klarer ethischer Richtlinien für den Einsatz von KI (50 Prozent) und der mögliche Verlust von Kreativität (47 Prozent) werden häufig genannt.

Weitere genannte Punkte sind eine zunehmende Abhängigkeit von KI-Tools und deren Qualität (43 Prozent) sowie Datenschutz- und Sicherheitsbedenken (42 Prozent). Etwas mehr als ein Drittel befürchtet zudem den Abbau von Arbeitsplätzen (38 Prozent).

Auch mehr Arbeitsverdichtung (18 Prozent), fehlende Weiterbildungen für KI-Systeme (17 Prozent) sowie der Verlust von Sichtbarkeit und Reichweite durch das sich wandelnde Suchverhalten (16 Prozent) zählen laut den Befragten zu den künftig zu erwartenden Herausforderungen. Hohe Kosten und zu wenigen Ressourcen für die Einführung von KI (7 Prozent) sind dagegen weniger ausschlaggebend.

Ergebnisse im Detail:

Arbeiten Sie im redaktionellen Alltag bereits mit KI-Tools?

– Ja 70 %
– Nein 30 %

Basis: Alle Befragten, N = 775

Wenn ja: In welchen Bereichen setzen Sie KI-Tools ein?

Sehr starker und eher starker Einsatz

– Übersetzungen 76 %
– Transkription 70 %
– Recherche & Datenanalyse 66 %
– Automatische Zusammenfassungen & Alerts (z. B. Kurzfassungen langer Texte, Newstracking) 64 %
– Ideenbrainstorming 61 %
– Texterstellung 43 %
– SEO & Traffic-Optimierung 42 %
– Faktenchecks & Fake-News-Erkennung 32 %
– Sonstiges 27 %
– Datenvisualisierung & Infografiken 25 %
– Bild- & Videobearbeitung 24 %
– Personalisierung (z. B. individualisierte Inhalte für verschiedene Zielgruppen) 24 %
– Community-Management & Moderation (z. B. automatische Erkennung & Entfernung von Hatespeech) 13 %
– Audio-Produktion & Podcasts 10 %

Weniger starker Einsatz

– Audio-Produktion & Podcasts 90 %
– Community-Management & Moderation (z. B. automatische Erkennung & Entfernung von Hatespeech) 87 %
– Personalisierung (z. B. individualisierte Inhalte für verschiedene Zielgruppen) 76 %
– Bild- & Videobearbeitung 76 %
– Datenvisualisierung & Infografiken 75 %
– Sonstiges 73 %
– Faktenchecks & Fake-News-Erkennung 68 %
– SEO & Traffic-Optimierung 58 %
– Texterstellung 57 %
– Ideenbrainstorming 39 %
– Automatische Zusammenfassungen & Alerts (z. B. Kurzfassungen langer Texte, Newstracking) 36 %
– Recherche & Datenanalyse 34 %
– Transkription 30 %
– Übersetzungen 24 %

Basis: Alle Befragten, N = 538

Worin sehen Sie die größten Herausforderungen durch den Einzug von KI in den Journalismus?

– Zunehmendes Risiko von Fake News und Desinformation 64 %
– Verlust von kritischem Hinterfragen 59 %
– Sinkende Qualität der mit Hilfe von KI-generierten Texte 56 %
– Vertrauensverlust der Leser durch KI-generierte Inhalte 55 %
– Unklarheiten bei Urheberfragen 55 %
– Fehlende ethische Richtlinien für den Einsatz von KI im Journalismus 50 %
– Verlust von Kreativität 47 %
– Zunehmende Abhängigkeit von KI-Systemen und von der Qualität der KI 43 %
– Unklarheiten zum Datenschutz und Sicherheitsbedenken 42 %
– Abbau und Verlust von Arbeitsplätzen 38 %
– Noch stärkere Arbeitsverdichtung 18 %
– Fehlende Weiterbildungsangebote für kompetenten Umgang mit KI 17 %
– Verlust von Sichtbarkeit/Reichweite (Suchverhalten-Wandel) 16 %
– Hohe Kosten und begrenzte Ressourcen für die Einführung von KI 7 %
– Sonstige 3 %
– Keine Ängste 1 %

Basis: Alle Befragten, N = 743 (Mehrfachnennungen)

Die hier vorgestellten Ergebnisse bilden den fünften und letzten Teil einer mehrteiligen Auswertungsreihe des Medien-Trendmonitors 2025. In den vergangenen Monaten wurden bereits weitere Ergebnisse unter anderem zu den wichtigsten Recherchequellen von Journalistinnen und Journalisten, zur Nutzung von Social Media im journalistischen Alltag sowie zur Zusammenarbeit mit PR-Schaffenden veröffentlicht.

Der Medien-Trendmonitor 2025 (Teil 5) kann hier heruntergeladen werden: https://www.newsaktuell.de/pdf/medien-trendmonitor-2025-teil-5-de.pdf

Eine Einordnung der Ergebnisse gibt es auf dem news aktuell Blog: https://ots.de/2pvLfk

Über den Medien-Trendmonitor

Der Medien-Trendmonitor von news aktuell ist eine Umfrage unter Journalistinnen und Journalisten zu ihren Arbeitsweisen, der Zusammenarbeit mit Pressestellen und PR-Agenturen sowie den Herausforderungen und Trends im Journalismus.

Am Medien-Trendmonitor 2025 haben 1.011 Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Die Online-Befragung fand vom 6. Mai bis zum 10. Juni 2025 statt. Alle Angaben sind auf ganze Zahlen gerundet. Die Ergebnisse der Umfrage wurden in mehreren Teilen über das zweite Halbjahr 2025 veröffentlicht.

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