NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) hat Anstrengungen zur Verteidigung der zunehmend bedrohten Pressefreiheit gefordert. Die Frage nach der Pressefreiheit stelle sich heute mit anderer Dringlichkeit, sagte Liminski am Montagabend in Köln aus Anlass der Verleihung des „Kölner Recherchepreises“ für Journalistinnen und Journalisten unter 35. „Wir werden bald entscheiden müssen, ob wir bereit sind, für Presse- und Medienfreiheit einen Preis zu bezahlen“, so Liminski mit Blick auf Drohungen der Trump-Administration gegen Medien in den USA und Attacken auf europäische Regulierungen von Plattformbetreibern und Aktivitäten im Internet. Er sei dazu bereit, nicht zuletzt mit Blick auf die ausgezeichneten Arbeiten, die auf der Freiheit und Unabhängigkeit des Journalismus beruhten.
„Es muss sich zeigen, ob wir zurückschrecken oder Ernst machen mit unseren Kerninteressen und europäischer Identität“, fuhr Liminski fort. Hier könne es – anders als etwa im Handelsstreit mit den USA um Einfuhrzölle oder auch bei der Lastenverteilung in der Sicherheitspolitik – schwerlich Kompromisse geben. „Bei der Frage, was freie Rede bedeutet, fällt mir angesichts der Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz die Vorstellung eines Kompromisses ziemlich schwer“, sagte Liminski.
Der Kölner Recherchepreis macht nach den Worten des Ministers deutlich, wie unverzichtbar unabhängiger Journalismus für eine Gesellschaft ist, die auf Fakten und Vertrauen gründet.“ Diese Erkenntnis, so Liminski weiter, sei keine Selbstverständlichkeit mehr. Mit Blick auf die Situation auch in Deutschland fuhr Liminski fort: „Pressevertreter werden nicht ohne Grund von Gegnern unseres freiheitlichen Systems regelrecht angefeindet. Das macht die unerschrockene Recherche der ausgezeichneten Journalisten auch zu schwierigen Themen umso relevanter.“ Es sei richtig und wichtig, dass der Recherchepreis dafür eine Bühne bereite und das hohe Gut journalistischer Arbeit pflege.
Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte „Kölner Recherchepreis“ (https://www.koelner-recherchepreis.de/) wird seit 2023 gemeinsam vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der Kölner Lingen-Stiftung ausgelobt. Prämiert werden Beiträge von Journalistinnen und Journalisten bis 35 in deutschen Lokal- und Regionalzeitungen oder auf redaktionell eigenständigen Online-Plattformen.
Die Preisträger des Jahres 2025 sind Sophie Sommer (Westdeutsche Allgemeine Zeitung), Sabrina Winter (fragdenstaat.de) sowie Verena Kensbock und Philip Zeitner (Rheinische Post).
Berichterstattung auf: www.ksta.de/1147756
Informationen zum „Kölner Recherchepreis“ unter: www.koelner-recherchepreis.de
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