
Es spukt im Drachenhaus
Ab August wird es unheimlich in China: Zum Fest der hungrigen Geister – vergleichbar mit
Allerseelen, bzw. Halloween, – kommen die Seelen der Toten aus der Unterwelt zu ihrer lebenden
Verwandtschaft auf Besuch. Ob es sich nun um Fuchsgeister handelt, die in Gestalt schöner Frauen
(bevorzugt meist ahnungslose) Studenten verführen und von ihren Studien abhalten oder um
freche Gespenster wie den kleinen Tiao Tiao: Geistergeschichten, die die Durchlässigkeit zwischen der Welt der Lebenden und der Toten thematisieren, haben in China lange Tradition. Nach dem bibliophilen Bändchen „Die schöne Füchsin“ erscheint im Drachenhaus Verlag zum Auftakt der
Geistersaison der Titel „Tiao Tiao. Das chinesische Gespenst“.
Besuch aus dem Jenseits
Mit dem 7. Mondmonat, der meist in den August fällt, beginnt in China mit dem “Fest der hungrigen
Geister” der sogenannte “Geistermonat”. Die Vorstellung ist, dass während dieser Zeit die Seelen der Toten ihre Familien auf Erden besuchen. Das Fest hat daoistischen Ursprung, seine Tradition geht rund 2000 Jahre zurück. Auf dieses Ereignis bereitet man sich aufwendig vor: Opfergaben sollen den Verstorbenen im Jenseits Freude bereiten oder sie von ihren Qualen erlösen, Konzerte bieten Unterhaltung und Laternen weisen ihnen den Weg zu ihren Familien. In jedem Fall soll verhindert werden, dass die Seelen unzufrieden umherirren und Schabernack treiben!
Geistergeschichten im Doppelpack
Auch wenn das Fest heute von jungen Chinesen eher als Halloween-Variante gefeiert wird, so nimmt es nach wie vor eine große Bedeutung in der Reihe der chinesischen Feiertage ein. In gleich zwei Büchern aus unserem Verlagsprogramm wird der – zum Teil noch sehr lebendige – chinesische Geisterglaube aufgegriffen: In dem schön gestalteten, bibliophilen Bändchen “Die schöne Füchsin – Chinesische Geistergeschichten” sind die unheimlichen, komischen und oft überaus skurrilen Vorstellungen vom Jenseits und dem richtigen Umgang mit den Seelen der Toten nachzulesen.
Und in dem von Ingo Römling liebevoll illustrierten Sprachlehrbuch „Tiao Tiao. Das chinesische
Gespenst“ ist der kleine frechen Vampir Tiao Tiao auf der Flucht vor dem grimmigen taoistischen
Geisterjäger, der entschlossen ist, ihn zu fangen und in eine Urne zu sperren.
Wissenswert: Hintergründe zu Büchern und Autoren
Joachim Ziebe/ Ingo Römling
TIAO TIAO
Das chinesische Gespenst
Sprachlehrbuch für HSK5, zweisprachig mit Vokabelteil
Hardcover, ca. 100 Seiten
Format: 14,8 cm x 21 cm
€ 24,00 (D)/ € 24,50 (A)
ISBN: 978-3-943314-87-8
Zum Buch
Das Gespenst Tiao Tiao ist Enkel und Lehrling eines echten chinesischen Vampirs und ein wahrer
Spukmeister. Trotzdem gelingt es einem taoistischen Geisterjäger eines Tages, Tiao Tiao zu fangen. Er sperrt ihn in eine Urne, in der er viele Jahre schmachten muss. Aber Tiao Tiao gelingt die Flucht, und plötzlich findet er sich in einem deutschen Museum für Naturkunde wieder. Schon bald lernt er neue Freunde kennen: den frechen Spukkollegen Oswald und Johann, den Nachtwächter des Museums. Tiao Tiao ahnt nicht, dass ihm der Gespensterjäger schon wieder auf der Spur ist …
Der Autor:
Joachim Ziebe ist Autor zahlreicher Hörspielproduktionen. Den Sinologen und Germanist interessiert seit
seiner Kindheit die fantastische Literatur. Vor allem zeitgenössische Grusel- und Schauergeschichten für Kinder mit „Wohlfühlgespenstern“ sind sein Steckenpferd. So erfand er im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit am Konfuzius-Institut in Frankfurt das chinesische Gespenst Tiao Tiao, eine Figur, die Elemente chinesischer und westlicher Mythologie in sich vereint.
Wang Min, Felix Winter, Franz König
DIE SCHÖNE FÜCHSIN
Chinesische Geistergeschichten
Hardcover, 180 Seiten
Format: 12,5 cm x 19 cm
€ 20,00 (D)/ € 20,50 (A)
ISBN: 978-3-943314-61-8
Zum Buch
Geistergeschichten haben in China eine lange Erzähltradition. Sie berichten von merkwürdigen Ereignissen – v.a. von der Begegnung zwischen Geistern und Menschen. Dabei geht es zwar manchmal gruselig zu, oftmals auch heiter und nicht selten sogar pikant, denn zwischen den beiden Welten können sich hocherotische Beziehungen entwickeln – insbesondere, wenn Fuchsgeister im Spiel sind! Den Hintergrund der Geschichten bilden die alten Vorstellungen vom Schicksal der Seelen Verstorbener, ihrem Aufenthalt in der Unterwelt und ihrer Wiedergeburt. Bei der kurzweiligen Lektüre der
Geistergeschichten erfährt man viel über den Volksglauben im alten China, von dem manche Elemente bis heute – etwa in Bestattungsritualen und der Ahnenverehrung – eine Rolle spielen.
In dem Band „Die schöne Füchsin“ sind 21 Geschichten neu übersetzt und nacherzählt. Zum tieferen Verständnis ist ein Nachwort beigefügt, in dem die Welt der chinesischen Geister und Götter erklärt und kulturelle Hintergründe von Geistergeschichten dargestellt werden.
Zu den Autoren
Min Wang ist Germanist und emeritierter Professor an der Nanking Universität. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, bekannte chinesische Mythen, die seine Kindheit und Jugend prägten, niederzuschreiben. Auf diese Weise möchte er die chinesische Kultur mit deutschen Leserinnen und Lesern teilen.
Franz König ist Germanist und Historiker und interessiert sich seit seiner Kindheit für Mythologie. Min Wang, der als zweisprachiger Führer unterschiedlichste chinesische Erzählungen mit der Reisegruppe teilte, lernte er auf einer Chinareise kennen. Durch Min Wangs unterhaltsame und raffinierte Erzählweise kam
Franz König auf die Idee, eine Sammlung seiner Erzählungen zu publizieren.
Felix Winter ist Psychologe, Erziehungswissenschaftler und Märchenexperte. Durch die Zusammenarbeit mit Min Wang und Franz König hat er sein Fachgebiet, die europäische Märchenwelt, nun auch auf die chinesische Mythologie ausgeweitet und ist den beiden mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
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