Eine „bunte“ Welt in größtmöglicher Offenheit
Anlässlich des diesjährigen Pride Month, der weltweit am 1. Juni beginnt, präsentiert filmfriend, das Filmportal der Bibliotheken, künstlerisch und inhaltlich herausragende Filme, denen auf unterschiedliche Weise ein queeres Thema zugrunde liegt.
Dabei sind die Themen ebenso vielgestaltig wie unterhaltsam, anspruchsvoll wie leidenschaftlich. Bei aller Verschiedenheit der filmkünstlerischen Gestaltungsweisen verbindet die ausgewählten Filme eines: die große Offenheit, mit der sie sowohl die Probleme als auch die Chancen einer „bunten“ Welt ansprechen, von der alle Menschen profitieren können.
Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilme zu queeren Themen
Unter dem Motto „Farbe bekennen“ empfiehlt filmfriend anlässlich des Pride Month 2022 folgende sieben Werke aus den Bereichen Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilm:
• Wir beide (Belg./Frankr./Lux. 2020, Regie: Filippo Meneghetti)
• Super Jack und Bruder Langohr (Niederlande 2005, Regie: Anne de Clercq)
• Mario (Schweiz 2018, Regie: Marcel Gisler)
• Parada (Frankr./Kroatien/Serbien 2011, Regie: Srdan Dragojevic)
• Closet Monster (Kanada 2016, Regie: Stephen Dunn)
• Laurence Anyways (Kanada 2012, Regie: Xavier Dolan)
• Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt (Dt./Belg. 2014, Regie: Thomas Wallner)
„Wir beide“ beschreibt einfühlsam die verborgene Liebe zwischen einer zaghaften Familienmutter und einer energisch kämpfenden Nachbarin, die bereit ist, für die Liebe alles aufs Spiel zu setzen.
Die Komödie „Super Jack und Bruder Langohr“ vermittelt auf kindgerechte Weise den Familienalltag eines gleichgeschlechtlichen Paares.
„Mario“ zeigt hochaktuell zeigt die Abgründe und Zwänge des Fußball-Sports auf.
In der serbischen Komödie „Parada“ wollen ein schwuler Hochzeitsplaner und ein homophober Kriegsveteran gemeinsam die Belgrader Pride-Parade realisieren.
„Closet Monster“ ist ein mitreißendes Coming-of-Age-Drama voller Emotionen und einem atemberaubend coolen Soundtrack.
Xavier Dolan verknüpft in „Laurence Anyways“ eine hinreißende Liebesgeschichte mit dem Thema Transsexualität.
Die Doku „Gardenia“ begleitet sechs alternde Travestie-Künstler bei ihrer Bühnenshow, die zum Highlight ihres Lebens wird.
Diese von filmfriend ausgewählten, queeren Filme repräsentieren ein breites Spektrum an gesellschaftlichen sowie individuellen Auseinandersetzungen. Alle Filme sind darüber hinaus Teil unserer umfangreichen LSBTIQ*-Kollektion „Queertastische Filme“.
Zum Pride Month
Der Pride Month gilt als bedeutender Monat, um die LSBTIQ*-Community zu ehren, ihr erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken und das Bewusstsein für Gleichberechtigung zu stärken. Historisch geht der Pride Month auf die so genannten Stonewall Riots 1969 zurückgeht, eine Folge gewalttätiger, ungeplanter Demonstrationen, bei denen die US-amerikanische homosexuelle Gemeinschaft und New Yorker Polizisten aufeinanderprallten. Es waren die ersten Demonstrationen, bei denen homo- und transsexuelle Menschen für ihre Rechte demonstrierten. Eine dieser Demonstrationen eskalierte in der Schwulenbar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street – sie wurde zum, Wendepunkt für die US-amerikanische LSBTIQ*-Bewegung.
In den letzten Jahren wurden die weltweiten Pride-Paraden sowie im deutschsprachigen Raum die Umzüge zum Christopher Street Day oft als spaßige Veranstaltungen der LSBTIQ*-Community wahrgenommen. Das sind sie zum Teil auch durchaus, im Grunde aber handelt es sich um engagierte Demonstrationen und Proteste, die für viele Teilnehmenden auch heute noch existenziell wichtig sind.