Erdogan-KritikerÜnsal Arik bei stern TV-Dreharbeiten von Polizei festgesetzt: „Die deutsche Polizei hat sich verarschen lassen“

Live bei stern TV hat Box-Europameister Ünsal Arik
die Polizeimaßnahmen am Rande der Moschee-Eröffnung in Köln-Ehrenfeld
durch den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan
kritisiert. Der als Erdogan-Kritiker bekannte Arik hatte bei stern
TV-Dreharbeiten versucht, mit Erdogan-Anhängern ins Gespräch zu
kommen. Nach anfangs ruhigem Dialog mit einigen Erdogan-Unterstützern
heizte sich die Situation langsam auf – bis Arik schließlich offen
angefeindet und bedroht wurde. Als sich das stern TV-Team mit Ünsal
Arik von der Menschenmasse entfernte, setzte die Polizei Arik fest.
Die Beamten forderten Arik auf, sich auszuweisen, und verhinderten
für rund 30 Minuten weitere Dreharbeiten. „Es gab dort Menschen, die
wie in –Men in Black– gekleidet waren. Die haben dort auf Sicherheit
gemacht und mich bei der Polizei gemeldet. Und ich war wirklich sehr,
sehr enttäuscht, dass die deutsche Polizei sich so hat verarschen
lassen und einen Menschen mitgenommen hat, der eigentlich nichts
dafür kann“, sagte Arik am Mittwochabend im Gespräch mit Steffen
Hallaschka.

Die zuständigen Beamten erklärten stern TV, dass Arik als
„Aggressor“ gemeldet worden sei und die Polizei daher zunächst habe
überprüfen müssen, ob die Anschuldigungen zutreffend seien. Arik
zeigte schon unmittelbar nach dem Einsatz kein Verständnis für die
Aktion der Polizei: „Irgendwann habe ich gesehen, dass die Polizei
nach Ausreden sucht. Ich weiß, dass ich am Anfang als Täter angesehen
wurde, als Provokateur. Und danach haben sie versucht, das schön zu
erklären, dass es um meine Sicherheit ging. Ich glaube, die Polizei
weiß selbst nicht, was sie hier tut.“ Nach den Dreharbeiten habe es
in Sozialen Netzwerken Drohungen gegen den Boxer gegeben, „deswegen
vermeide ich die Straße auch ein bisschen. Es sind sehr viele
Beleidigungen gekommen. Es schmerzt ein bisschen, aber ich glaube,
dass diese Menschen so von Erdogan polarisiert sind, dass man ihnen
nicht mehr helfen kann.“

Bei stern TV kritisierte Arik außerdem die Ausmaße des Empfangs
des türkischen Staatspräsidenten: „Ich finde es traurig, dass der
deutsche Staat so viel Geld für diesen Menschen ausgegeben hat. Ich
hätte von dem Geld lieber allen Türken, die hier leben und für
Erdogan sind, ein One-Way-Ticket in die Türkei gekauft.“

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Rückfragen: 0221 – 95 15 99 – 0

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