ARD-KONTRASTE: Leichtes Spiel für Hacker – Millionen Rentendaten unzureichend geschützt / Bundesdatenschutzbeauftragte warnt vor Datenschutzrisiko

Bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) arbeiten
immer noch 40.000 Rechner mit dem veralteten Betriebssystem Windows
XP, das gegen gezielte Angriffe nur unzureichend gesichert werden
kann. Die Bundesdatenschutzbeauftragte sprach nach
Kontraste-Informationen bereits im September 2014 von einem „nicht
tolerierbaren Datenschutzrisiko“.

Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste ergaben, dass bei der
Deutsche Rentenversicherung Bund einschließlich ihrer Regionalträger
immer noch 40.000 Arbeitsplatzrechner mit dem veralteten
Betriebssystem WindowsXP von Microsoft ausgestattet sind. Microsoft
hatte den Support für WindowsXP bereits 2014 eingestellt.

In Kontraste warnt jetzt die Bundesbeauftragte für den Datenschutz
und Informationsfreiheit, Andrea Voßhoff: „Ein weiterer Einsatz von
Windows XP stellt eine erhöhte Bedrohungslage dar. Besonders bei der
Verwendung dieses Betriebssystems auf einem mit dem Internet
verbundenen Rechner besteht eine erhöhte Gefahr für Angriffe durch
Schad- und Spionagesoftware.“

Die Deutsche Rentenversicherung Bund wies auf Anfrage des Magazins
den Vorwurf mangelnder Datensicherheit zurück: „Die Version des
Betriebssystems Windows XP, die bei der Rentenversicherung noch zum
Einsatz kommt, ist um eigene Sicherheitskomponenten ergänzt worden.
Darüber hinaus sind bei der Deutschen Rentenversicherung lückenlos
mehrstufige Firewallsysteme sowie ein stets aktueller Virenschutz im
Einsatz.“ Auch soll es keine direkte Verbindung von Geräten, die
weiterhin WindowsXP nutzen, mit dem Internet geben.

Die Datenschutzbeauftragte des Landes Brandenburg, Dagmar Hartge,
zuständig für die regionalen Landesversicherungsanstalten in Berlin
und Brandenburg, bezweifelte die Behauptung der Deutschen
Rentenversicherung, dass kein Sicherheitsrisiko besteht: „Das System
Windows XP wird jeden Tag problematischer, schwächer und angreifbarer
und die Maßnahmen, die ich auf der anderen Seite treffe, können das
nicht mehr ausgleichen.“

Die Hintergründe, Donnerstag, 07.05.2015, 21.45 Uhr in KONTRASTE
im Ersten

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