Der Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer
verwickelt sich in der Affäre um den Ankauf der Buchrechte des
ehemaligen Kanzlers Gerhard Schröder (SPD) in Widersprüche. Wie das
Hamburger Magazin stern auf seiner Webseite berichtet, erlöste der
Unternehmer seinerzeit für den Verkauf der Rechte für das 2006
erschienene Buch „Entscheidungen“ an den Hamburger Verlag Hoffmann
und Campe (Hoca) lediglich eine Million Euro.
Diese Zahl hatte bereits im Jahr 2011 auch der frühere
Hoca-Manager Manfred Bissinger öffentlich genannt. Wie der stern
diese Woche enthüllt hatte, zahlte Maschmeyer an Schröder aber das
doppelte dieser Summe, nämlich gut zwei Millionen Euro. Insofern
durfte sich der Altkanzler wohl über eine Million Euro mehr freuen,
als offenbar Maschmeyer selbst erlöste.
Vor einem Jahr hatte Maschmeyer in einem Interview mit der
„Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ noch behauptet, bei dieser
Transaktion kein Geld verloren zu haben, sondern „ein Geschäft“
gemacht zu haben, „sogar ein sehr gutes“. Er erwähnte dabei Erlöse
aus dem Verkauf des Buches in Deutschland sowie Auslandsversionen und
Folgeauflagen.
Eine Sprecherin von Hoffmann und Campe wollte sich jetzt nicht zu
der Höhe der Zahlungen an Maschmeyer äußern. Sie bestätigte dem stern
aber, dass das Unternehmen die Weltrechte an dem Werk erworben hatte.
Die Hamburger Verleger verkauften die Rechte in der Folge nach
Albanien, China, Frankreich, Griechenland, Spanien, in die Türkei,
nach Ungarn und für den arabischsprachigen Raum. Auch die
Taschenbuchrechte wurden von Hoffmann & Campe selbst vergeben, an den
Ullstein-Verlag.
Nach Informationen des stern spielte das Schröder-Buch für
Hoffmann und Campe keine höheren Erlöse als eine Million Euro ein;
daher flossen nach dem Vorschuss, den Maschmeyer in dieser Höhe
erhalten hatte, keine zusätzlichen Beträge an den Finanzunternehmer.
Sowohl Maschmeyer als auch das Büro von Altkanzler Schröder
wollten sich auf Anfrage des stern nicht zu dem Vorgang äußern.
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.
Pressekontakt:
stern-Redakteur Hans-Martin Tillack, Tel. 030/20224-240
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