Das Erste / Programmänderungen im Ersten am 7. und 8. Oktober 2014: Zum Tod von Siegfried Lenz

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches
Fernsehen, zum Tod von Siegfried Lenz: „Siegfried Lenz – der
preisgekrönte und einflussreichste Autor deutscher
Gegenwartsliteratur gehört seit Generationen zum festen Bestandteil
des Schulunterrichts. Der gebürtige Ostpreuße und Ehrenbürger von
Hamburg hat sich zeitlebens für die Aussöhnung mit Polen eingesetzt
und machte den Existenzkampf und die Verlorenheit des Einzelnen zu
seinem Thema. Verfilmungen seiner Romane und Erzählungen wie „Der
Mann im Strom“ (2006), „Das Feuerschiff“ (2008), „Die Auflehnung“
(2010) sowie 2013 „Arnes Nachlass“ fanden ihr großes Publikum im
Ersten. Als Soldat hat er den Zweiten Weltkrieg erlebt, als Autor
forderte immer wieder die Werte der Demokratie ein. Seine Stimme wird
fehlen.“

Das Erste ändert heute, 7. Oktober, sein Programm und strahlt den
folgenden Nachruf aus:

22.55 Uhr
Erzähler der alten Schule (NDR)
Film von Thorsten Mack

Siegfried Lenz – ein Liebling des Publikums. Neben Böll und Grass
der große deutsche Nachkriegsautor. Sein Stil: klassisch,
verständlich, manchmal auch altmodisch. Lenz erhielt zahllose Preise,
auch wenn einige Kritiker immer wieder fehlenden experimentellen Mut
bemängelten. Er wollte verstanden und gehört werden, und das wurde er
millionenfach. In Deutschland wie im Ausland. Der „sanfte
Weltberühmte“ wurde er auch genannt, und verzichtete dabei auf jede
Eitelkeit. Siegfried Lenz, der große Leise. Ein Erzähler der alten
Schule. Mit ihm geht eine Stimme verloren, die zwar sanft und
verständnisvoll war, aber immer Stellung bezog. Nie aufdringlich,
aber bestimmt. Lebensfroh und melancholisch zugleich.

Morgen, am 8. Oktober um 20.15 Uhr zeigt Das Erste den Film „Das
Feuerschiff“ – eine Romanverfilmung nach Siegfried Lenz aus dem Jahr
2008 mit Jan Fedder in der Hauptrolle. Zum Inhalt: Auf dem letzten
Einsatz des alten Feuerschiffs birgt die Besatzung drei Männer aus
einem manövrierunfähig im Meer treibenden Boot. Eine ruhige Wache
hatte sich Kapitän Freytag (Jan Fedder) zum Ende seiner Dienstzeit
gewünscht. Als sich herausstellt, dass die Schiffbrüchigen wegen
eines bewaffneten Raubüberfalls gesucht werden, ist die Ruhe dahin.
Mit aller Gewalt wollen die Gangster außer Landes flüchten. Die
Situation eskaliert zu einem Spiel auf Leben und Tod, als sie drohen,
zur Not mit dem Feuerschiff überzusetzen. Kapitän Freytag ist kein
Freund heldenmütiger Alleingänge. Um das Schiff und die Mannschaft zu
schützen, kooperiert er mit den Verbrechern, damit sie so schnell wie
möglich wieder von Bord können. Freytags Männer haben jedoch andere
Pläne: Sie wollen die Gangster auf eigene Faust festsetzen und der
Polizei übergeben. Allen voran Fred (Tobias Schenke), der heißblütige
Sohn des Kapitäns. Caspary (Axel Milberg), der scharfsinnige Anführer
der Verbrecherbande, spielt die Besatzung und ihren Kapitän
kaltblütig gegeneinander aus. Denn Freytag will ein Blutvergießen um
jeden Preis verhindern.

Den geänderten Programmablauf für beide Tage finden Sie auf den
Seiten http://programm.daserste.de

Pressekontakt:
E-Mail: pressedienst@daserste.de

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