Dem Tiroler Landeshauptmann, der im schönen Städtchen
Zams daheim ist, die Pontlatz-Kaserne quasi vor der Nase zusperren zu
wollen, würde auch dann als Provokation aufgefasst werden, wenn
Günther Platter nicht ein Vorgänger von Verteidigungsminister Gerald
Klug gewesen wäre. Umso mehr wird sich Platter wehren – und mit ihm
die Landes- und Gemeindepolitik; der zuständige Bürgermeister hat
schon protestiert.
Dass in der Pontlatz-Kaserne nur zwei Kompanien stationiert sind
(der restliche Teil des Jägerbataillons 23 liegt jenseits des
Arlbergs in Bludesch) und diese Klein-Garnisonen extrem ineffizient
sind, kratzt Lokalpolitiker nicht – nicht in Tirol, nicht in
Vorarlberg und auch nicht im Burgenland. Dessen Landeshauptmann Hans
Niessl erklärt allen Ernstes: „Die wichtigste Aufgabe ist eine
Katastrophen-Hilfsgarantie des Österreichischen Bundesheers gegenüber
der Republik Österreich und dem Burgenland.“
Und rechnet flugs die Kosten der Luftraumüberwachung gegen die
Kosten der Militärmusik auf, der er lieber lauscht als dem Dröhnen
der Eurofighter. Die Verfassung weist der Landesverteidigung aber
andere Inhalte zu: „Ihre Aufgabe ist es, die Unabhängigkeit nach
außen sowie die Unverletzlichkeit und Einheit des Bundesgebietes zu
bewahren, insbesondere zur Aufrechterhaltung und Verteidigung der
immerwährenden Neutralität.“ Von einer Verteidigung der teuren
Länderinteressen steht da aus gutem Grund nichts.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
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