DER STANDARD-Kommentar: „Courage und klare Worte“ von Nina Weißensteiner

Wenn Halbwüchsige mit den schier unfassbaren Taten
von Islamisten im Nahen Osten sympathisieren, wenn sie mit den
Sinnbildern schreckensverbreitender Terrorgruppen kokettieren, dann
ist dagegen, wie es die ÖVP nun einfordert, nationale Anstrengung
angebracht. Oder, um im Jargon zu bleiben: Dann ist ein
gesamtgesellschaftlicher Jihad, ein gemeinsamer Kraftakt, gegen
dieses Gedankengut geboten – und zwar ohne jede Waffen, dafür mit
umso mehr Courage und klaren Worten.

Denn es genügt nicht, die Anfälligen am Rande der Gesellschaft mit
schärferen Paragrafen zu bedrohen. Alle sind bei gebotener
Besonnenheit gefordert, nicht länger wegzusehen: Eltern, wenn ihre
Kinder in den Islamismus abdriften; Lehrer, wenn ihre Schüler
seltsame Parolen von sich geben; die Islamische Glaubensgemeinschaft,
wenn sich in ihren Moscheen seltsame Umtriebe regen; Medien, indem
sie benennen, was bei der Integration im Argen liegt.

Etwa auch das: Überproportional viele Migrantenkinder verlassen
die Pflichtschulen, ohne ausreichend lesen und schreiben zu können –
und genau das ist der Nährboden für ein verpfuschtes Leben. Wer
nichts zu verlieren hat, ist später leichter verführbar für
vielversprechende, aber menschenverachtende Ideologien. Um das zu
verhindern, braucht es keine Hasspredigten von Politikern, sondern
mehr Geld für Sozialarbeit zur Prävention und Ausstiegsangebote für
jene, die in den Extremismus abgeglitten sind.

Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445

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