Gut 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft
und den Medien erwartet der BDZV am 10. September 2014 bei der
Verleihung des Theodor-Wolff-Preises (TWP). Der Journalistenpreis der
deutschen Zeitungen wird in diesem Jahr in Aachen überreicht. „In
Zeiten des Echtzeitjournalismus sind Zeitungen eine hervorragende
Adresse für umfassend recherchierte, brillant geschriebene Artikel.
Dafür geben die in diesem Jahr ausgezeichneten Beiträge das beste
Beispiel“, sagt dazu der Geschäftsführer des TWP-Kuratoriums,
Hans-Joachim Fuhrmann.
Die mit je 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen in der Sparte
„Lokaljournalismus“ gehen an Johannes Ehrmann für seinen Artikel
„Wilder, weiter, Wedding“ („Der Tagesspiegel“, Berlin), der lebendig
und detailreich einen Berliner Problembezirk mit all seinen
offensichtlichen Macken und versteckten Stärken porträtiert, sowie an
Benjamin Piel für seinen Beitrag „Bettys erstes Mal“
(„Elbe-Jeetzel-Zeitung“, Lüchow), in dem der Autor direkt und ohne
falsche Scheu über „Sexualbegleiter“ berichtet, die behinderten
Menschen zu sexuellem Erleben verhelfen.
Kai Strittmatter sowie Kerstin Kohlenberg bekommen den ebenfalls
mit je 6.000 Euro dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen
– Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie „Reportage/Essay/Analyse“:
Strittmatter („Süddeutsche Zeitung“, München) erinnert in seiner
Auslandsreportage „Wolfskind“ an die beklemmende Zeit der
Kulturrevolution in China, in der Kinder ihre Eltern als nicht
parteitreu denunzierten und damit in den Tod schickten. Kohlenberg
beschreibt in ihrem Bericht „Aufnahme läuft!“ („Die Zeit“, Hamburg)
ebenso anschaulich wie minutiös die Anstrengungen, heutzutage das
Kapital für eine teure Filmproduktion aufzubringen und dabei vor
Piraten zu schützen, die mit Raubkopien im Internet die
Refinanzierung gefährden.
Ausgezeichnet und mit 6.000 Euro gewürdigt wird in der Kategorie
„Meinung/ Leitartikel/ Kommentar/ Glosse“ der Beitrag „Auf der Suche
nach Adorno“ von Peter Unfried („taz – die tageszeitung“, Berlin).
Der Autor karikiert auf amüsante Weise ein allzu selbstgewisses
Bildungsbürgertum.
Der Preis für das Lebenswerk geht an Rudolph Chimelli. Jury und
Kuratorium unter Vorsitz von Hermann Neusser (Verleger
„General-Anzeiger“, Bonn) würdigten den Auslandskorrespondenten der
„Süddeutschen Zeitung“ (München) als langjährigen Berichterstatter
aus dem arabischen Raum, der kundig wie kaum einer bis zum heutigen
Tag aus dieser den Europäern wenig vertrauten Welt berichte. Die
Laudatio auf Rudolph Chimelli hält der Präsident des Europäischen
Parlaments, Martin Schulz. Gastgeber der Festveranstaltung im Theater
Aachen sind „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“.
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen, um den sich diesmal
386 Journalistinnen und Journalisten beworben hatten, erinnert an den
langjährigen Chefredakteur des legendären „Berliner Tageblatts“,
Theodor Wolff (1868 – 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins
französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo
ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.
Der unabhängigen Jury für den Theodor-Wolff-Preis gehören an:
Nikolaus Blome (Mitglied Chefredaktion „Der Spiegel“, Berlin),
Wolfgang Büscher (Autor „Die Welt“, Berlin), Markus Günther (Autor
„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“), Peter Stefan Herbst
(Chefredakteur „Saarbrücker Zeitung“), Bernd Hilder (Vorsitz;
Chefredakteur „Thüringische Landeszeitung“, Weimar), Christian
Lindner (Chefredakteur „Rhein-Zeitung“, Koblenz), Bernd Mathieu
(Chefredakteur „Aachener Zeitung“ und „Aachener Nachrichten“),
Annette Ramelsberger (Gerichtsreporterin „Süddeutsche Zeitung“,
München) und Cordula von Wysocki (Mitglied Chefredaktion „Kölnische
Rundschau“).
Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de
Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de
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