Die Nachricht klingt gut – zumindest in den Ohren
derjenigen, die nicht bei der Republik Österreich beschäftigt sind:
Der Bund will laut aktuellem Stellenplan 682 Planstellen einsparen.
Man vermutet ja, dass weniger Beamte (und weniger
Vertragsbedienstete) auch weniger Bürokratie bedeuten.
Aber das stimmt eben nur teilweise: Zunächst heißt die Ankündigung
nämlich bloß, dass weniger Staatsdiener dieselbe Arbeit machen werden
wie bisher. Und diese Staatsdiener werden Jahr für Jahr älter, da
durch den Aufnahmestopp das Durchschnittsalter steigt. Was sich durch
Vorrückungen auch auf die Höhe der Bezüge auswirkt. Zudem zeichnet
sich durch den seit Jahren praktizierten Aufnahmestopp in manchen
Bereichen ab, dass in absehbarer Zeit qualifizierte Beamte fehlen
werden: Juristen in den Legistikabteilungen der Ministerien brauchen
beispielsweise jahrelange Verwaltungspraxis und spezifische Erfahrung
in der Formulierung von Gesetzestexten – wenn die alten Legisten in
Pension gehen, können sie nicht einfach durch junge Juristen von der
Uni ersetzt werden.
Die bescheidene Einsparung von 682 Planstellen (es bleiben immer
noch 133.276) müsste mit einem wesentlich weniger bescheidenen
Vorhaben einhergehen: einer Aufgabenkritik im öffentlichen Dienst,
also einem Bekenntnis der Regierung dazu, Staatsaufgaben
zurückzunehmen.
Das müsste der Kern jeder Verwaltungsreform sein.
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
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