Jetzt wird die Uhr zurück gedreht – und das von den eigenen Genossen
aus der SPD. Statt „Agenda 2010“ bald Mindestlohn, Mietpreisbremse,
Rente mit 63. Die Große Koalition marschiert voran und macht dabei
eine Rolle rückwärts zum Sozialstaat XXL – meint zumindest die
deutsche Wirtschaft und feiert in diesen Tagen nicht nur Altkanzler
Schröders 70. Geburtstag, sondern auch seine umstrittene
Agenda-Politik. Der Vorwurf der Industrie: kein ökonomischer
Sachverstand. Keine Politik, die unseren Wohlstand sichert. „log in“
fragt: alles nur Panikmache? Oder gefährden die beschlossenen
Reformen unsere Zukunft?
Gäste:
Achim Dercks
Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK wirft der
Regierung eine rückwärtsgewandte Politik vor und warnt vor der
schrittweisen Zurücknahme der Reformen der vergangenen zehn Jahre:
„Am Ende fehlen den Unternehmen die Fachkräfte. Das kann keiner
wollen.“
Hilde Mattheis, SPD
Die Bundestagsabgeordnete gilt als „das Gesicht der SPD-Linken“.
Offen kritisierte sie die Agenda 2010. Nach der Bundestagswahl
stimmte sie im Parteivorstand gegen die Aufnahme von
Koalitionsverhandlungen mit der Union.
Marion Kopmann
Die Unternehmensberaterin hat eine Plattform initiiert, die Experten
im Ruhestand und Unternehmen vernetzt. Die Rente mit 63 hält sie für
das falsche politische Signal, dem „demografischen Wandel und
drohenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen“.
Fumiko Lipp
Die Moderatorin und Journalistin weiß aus eigener Erfahrung, dass
viele Unternehmen junge Menschen als billige Arbeitskräfte
missbrauchen. Daher fordert sie von der Wirtschaft mehr
Verantwortungsbewusstsein und „Mindestlohn für alle“.
Thorsten Denkler
Der Hauptstadtkorrespondent von Süddeutsche.de sieht das Motto des
Koalitionsvertrags „Deutschlands Zukunft gestalten“ nicht eingelöst.
Es wurden bisher nur Instrumente beschlossen, die nachholend wirken
und nicht zukunftsgerichtet sind.
Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121
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