Präsident Bashar al-Assad trage „die Hauptverantwortung für die Militarisierung des Konflikts in Syrien“. Dies erklärte der bekannte syrische Philosoph und Exil-Oppositionelle Sadiq al-Azm im Interview der Deutschen Welle.
„Nach der Aufgabe der Chemiewaffen greift das Regime nun nach anderen tödlichen Mitteln wie Belagerung und Aushungern“, so al-Azm. „Sie stellen die Menschen quasi vor die Entscheidung, entweder zu verhungern oder aufzugeben.“
Anlässlich der bevorstehenden Verhandlungen zwischen Regime und Opposition, die am Mittwoch (22.1.) in Genf und Montreux beginnen, äußerte sich al-Azm auch zu möglichen Zukunftsmodellen für das Land: „Letztlich muss in Syrien eine konfessionell und ideologisch neutrale Staatsform aufgebaut werden.“ Zugleich äußerte sich al-Azm besorgt über den wachsenden Einfluss radikaler Islamisten in dem Land und warnte davor, Assad als Garanten gegen militante Kräfte aus dem Umfeld von Al-Kaida zu betrachten. „Das Regime bekämpft diese Kräfte doch gar nicht. Es sind die Kräfte der Opposition, die das erledigen.“
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